Das Wichtigste auf einen Blick

14.09.2000
Welche neuen IT-Ausbildungsberufe gibt es?

-IT-Systemelektroniker

IT-Systemelektroniker sind vor allem bei Herstellern von Hardware tätig. Dort ermitteln sie den konkreten Bedarf eines Kunden, planen und installieren ITK-Anlagen sowie elektronische Gebäudesicherungssysteme, beseitigen Störungen, realisieren Anwendungsprogramme und modifizieren Hard- und Software.

-Fachinformatiker

Für Fachinformatiker sind die zwei Fachrichtungen Anwendungsentwicklung und Systemintegration vorgesehen.

Fachinformatiker für Anwendungsentwicklung realisieren Software-Lösungen durch individuell auf Kunden zugeschnittene Anwendungen oder durch die Anpassung bereits bestehender Standard-Software.

Fachinformatiker für Systemintegration planen, installieren und konfigurieren komplexe IT-Systeme durch die Auswahl von Hard- und Software-Komponenten und deren Integration zu komplexen Systemen wie Rechenzentren, Netzwerksysteme, Funk- und Festnetze.

Fachinformatiker beider Fachrichtungen sind bei Herstellern, System- und Software-Häusern sowie bei unternehmensinternen und -externen Dienstleistern tätig.

-IT-Systemkaufmann/-kauffrau

IT-Systemkaufleute stehen bei Herstellern und Vertriebsunternehmen von ITK-Systemen, Systemhäusern sowie bei Anbietern von ITK-Dienstleistern in Lohn und Brot. Sie beraten hier Kunden bei der Konzeption von IT-Technologien und stehen für sie als zentrale Ansprechpartner zur Verfügung. Sie analysieren kundenspezifische Anforderungen an ein IT-Sys-tem, entwickeln Lösungsvorschläge und erstellen entsprechende Angebote.

-Informatikkaufmann/-kauffrau

Informatikkaufleute arbeiten in Systemhäusern oder in Abnehmerunternehmen aus unterschiedlichen Branchen (beispielsweise in der Industrie, in Banken, im Handel, in Krankenhäusern oder in der öffentlichen Verwaltung). Dort analysieren sie Geschäftsprozesse in Hinblick auf die Einsatzmöglichkeiten von IT-Technologien. Als Mittler zwischen den fachlichen Anforderungen in einem Unternehmen und den IT-technischen Realisierungsmöglichkeiten sind sie Ansprechpartner in den Fachabteilungen und gegenüber den Anbietern von IT-Systemen. Zu ihren weiteren Aufgaben gehören die Einführung von Standard-Anwendungssystemen sowie der Entwurf und die Realisierung individueller Lösungen.

Wie läuft die Ausbildung ab?

Die Ausbildung in den vier neuen IT-Berufen dauert in der Regel drei Jahre und wird im dualen Ausbildungssystem durchgeführt: Der Betrieb bildet unter Praxisbedingungen aus, die Berufsschule ergänzt die betriebliche Ausbildung und vervollständigt die Allgemeinbildung. Für alle vier Berufe gilt ein gemeinsamer Katalog von Kernqualifikationen, der Inhalte der Elektrotechnik, Elektronik, Datenverarbeitung und Betriebswirtschaft enthält und in etwa die Hälfte der Ausbildungsinhalte umfasst. Die andere Hälfte der Ausbildungszeit dient dem Erwerb von Fachqualifikationen. Am Ende der Ausbildung wird eine Abschlussprüfung von der IHK abgenommen, die aus einer Projektarbeit und einer schriftlichen Klausur besteht.

Wer darf ausbilden?

Ob ein Unternehmen für die Ausbildung in den neuen Berufen geeignet ist, regelt das Berufsbildungsgesetz (BBiG). Demnach muss ein Betrieb die dem Ausbildungsberuf entsprechende Fertigkeiten und Kenntnisse vermitteln und die geeignete Ausstattung zur Verfügung stellen können. Außerdem muss ein Ausbilder vorhanden sein, der fachlich und pädagogisch in der Lage ist, sich um den Nachwuchs zu kümmern.

Doch auch wer diese Voraussetzungen nicht erfüllt, braucht auf die Ausbildung nicht zu verzichten. Durch einen Zusammenschluss mit anderen Betrieben zu einem so genannten Ausbildungsverbund können auch solche Unternehmen ausbilden, die ihren Lehrlingen alleine nicht alle erforderlichen Inhalte vermitteln könnten.

Wer hilft?

Ansprechpartner in Sachen Ausbildung in den neuen IT-Berufen sind die Ausbildungsberater der Industrie- und Handelskammern. Außerdem gibt es Informationen zum Thema unter:

www.arbeitsamt.de; www.bit kom.org; www.diht.de; www.ihk.de; www.zvei.de (kj)

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