Anfang November 2000 kaufte der Hamburger Softwerker Datasave AG den Flensburger Distributor Comline. Doch der Kauf brachte den Hamburgern außer Umsatzwachstum nichts; die beschworenen Synergie-Effekte stellten sich nicht ein. Deshalb kündigte Datasave bereits im April dieses Jahres an, den Distributor mit Schwerpunkt Multimedia- und Prepress-Software sowie Hardware mit starkem Apple-Fokus wieder abstoßen zu wollen.
Das ist den Hamburgern nun geglückt. Comline-Geschäftsführer Harald Rapp übernahm den 85-prozentigen Anteil an dem Disti; über den Kaufpreis schweigen sich die Beteiligten "vorerst" aus. Während die Datasave AG als Anbieter von Softwarelösungen im Bereich Versand-, Online- und Multi-Channel-Handel damit ihren notwendigen Konsolidierungskurs fortschreibt und sich in Zukunft ganz dem "Kerngeschäft ERP-Software" widmen will, sieht sich Comline wieder allein auf weiter Flur.
"Wir sind aus den Negativschlagzeilen von Datasave wieder raus", erklärte Rapp gegenüber ComputerPartner, "und machen mit dem weiter, was wir gut können: gewerbliche Lösungen für den Multimedia- und Kreativbereich anbieten". Laut Rapp wird sich der Distributor, der im vergangenen Jahr bei einem ausgeglichenen Ergebnis rund 41 Millionen Euro Umsatz erwirtschaftete, weiter auf die Bereiche Video- und DVD-Lösungen inklusive Mac- und PC-Hardware konzentrieren. Zudem bietet er Schulungen, Workshops und Support an. "Damit sind wir in kleinen, aber feinen Nischen tätig", so Rapp.
Derzeit agieren die Flensburger bundesweit mit 44 Mitarbeitern und Filialen in Bamberg, Karlsruhe und Neuss. Sowohl die Filialen sollen weiterbetrieben als auch die Mitarbeiterzahl erhalten werden. Als Ziel hat Rapp moderates Wachstum vorgeben: Für dieses Jahr erwartet er einen Umsatz von 42 Millionen Euro; im Jahr 2005 sollen es rund 50 Millionen Euro sein. (wl)
www.comlinehq.com
www.datasave.de