Oracle

Datenbank-Appliance für Mittelständler

Thomas Cloer war Redakteur der Computerwoche.
Auf x86-Hardware von Sun Microsystems basiert Oracles neue Datenbank-Appliance.

Oracle hat eine neue Datenbank-Appliance auf Basis von x86-Hardware von Sun Microsystems für mittelgroße Anwenderunternehmen vorgestellt. Was ein wenig erstaunen mag, hatte doch Konzernchef Lawrence "Larry" Ellison einer Meldung von "Ars Technica" zufolge erst kürzlich in einer Telefonkonferenz zu den hervorragenden Oracle-Quartalszahlen erklärt: "Mit ist es wurscht, wenn unser Commodity-x86-Business auf Null geht."

Die neue "Database Appliance" ist allerdings nicht wirklich Commodity: In der Standard-Konfiguration handelt es sich um zwei geclusterte Zweiprozessor-Server mit Xeon-CPUs unter Oracle Linux mitsamt 12 Terabyte Plattenspeicher und 73 Gigabyte SSD-Storage. Das Ganze passt in ein 4U hohes Rackmount-Gehäuse. Die 12 Terabyte Plattenplatz sind zwecks Hochverfügbarkeit dreifach gespiegelt, sodass die effektive Kapazität bei rund 4 Terabyte liegt.

Auf dieser Hardware läuft die Datenbank Oracle 11g mit Real Application Clusters (RAC) für den Server-Failover und einer "Pay-as-you-go"-Softwarelizenz, die es Kunden gestattet, nach und nach mehr Rechenpower einzusetzen. Die vier Xeons in den beiden Servern haben 24 Cores; Kunden können aber die Datenbank theoretisch bereits mit zwei Prozessorkernen betreiben und dann nach und nach mehr Lizenzgebühren zahlen statt neue Hardware anzuschaffen.

Bislang war Oracle mit seinen "Datenbank-in-a-Box"-Lösungen nur mäßig erfolgreich, primär aufgrund der Tatsache, dass sich KMUs die teure Oracle-DBAs nicht leisten können. Ob sich das mit dem neuen Appliance ändert, bleibt abzuwarten – Ellison wird kaum wollen, das Großkunden diese Lösung kaufen, um sie statt Highend-Servern von Oracle in ihre Rechenzentren zu packen. (Computerwoche/tö)

Zur Startseite