Datenflut lässt SANs weiter boomen

23.03.2000
Der europäische Markt für Storage Area Networks (SANs) wird in den nächsten Jahren um durchschnittlich 65 Prozent wachsen. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Studie der Unternehmensberatung Frost & Sullivan.

Die SAN-Umsätze in Europa werden von 1,92 Milliarden Dollar im Jahr 1999 auf über 64 Milliarden Dollar bis 2006 wachsen, davon sind die Analysten von Frost & Sullivan überzeugt. Als wichtigste Wachstumsfaktoren hat die Unternehmensberatung in ihrer neuesten Studie den größeren Speicherbedarf und den Trend zur Zentralisierung von Speichern ausgemacht. Angesichts der immensen Datenmengen eröffne sich deshalb ein gewaltiges Marktpotential für Speichernetze. Ein Ende ist laut Frost & Sullivan nicht abzusehen: Anwendungen in den Bereichen Enterprise Resource Planning (ERP) und Customer-Relationship-Management (CRM), die Auslagerung von Speicherkapazitäten, Business-Intelligence und vor allem E-Commerce lassen die Datenflut weiter wachsen.

Flexible Umgebung und mehr Kapazität

Im Vergleich zur herkömmlichen Speicherarchitektur bieten SANs zusätzliche Speicherkapazitäten und flexiblere Umgebungen. Erhebliche Vorteile bringt laut Studie zudem die Fibre-Channel-Technologie. Sie ermöglicht mit größerer Bandbreite eine höhere Übertragungsgeschwindigkeit, unterstützt erheblich mehr Geräte pro Kabel und lässt einen weitaus größeren Abstand zwischen den Geräten zu als SCSI-Schnittstellen.

Doch würden nach wie vor verbindliche Standards für SANs fehlen. Bisher sind nur herstellerspezifische Speichernetze auf dem Markt, die nach Meinung von Frost & Sullivan keinerlei Kompatibilität gewährleisten. Auf das zögerliche Vorgehen der zuständigen Institutionen habe immerhin EMC mit der Gründung einer Fibre-Alliance reagiert. "Allianzen und strategische Partnerschaften sind", so Anoop Ubhey, Research Analyst bei Frost & Sullivan, "in der gegenwärtigen Marktsituation von entscheidender Bedeutung." Mit der Etablierung der neuen Standards ist in den meisten Ländern Westeuropas ein robustes Wachstum zu erwarten. Laut Studie wird sich der Wettbewerb verschärfen, und die Preise werden fallen.

Festplattensysteme machen 78 Prozent aus

Wichtigster Produktmarkt mit 78,9 Prozent Umsatzanteil waren 1999 laut Studie die Festplattensysteme. Der Sektor umfasst neben Raids (Redundant Arrays of Independent Disks) auch Hubs, Switches, Router und Bridges. An zweiter Stelle lag die Speicherver- waltungssoftware mit einem Umsatzanteil von 10,7 Prozent, gefolgt vom Markt für Bandlaufwerke mit 10,4 Prozent. Die vor allem für Backups genutzten Bandlaufwerke erleben nach Ansicht der Analysten mit dem Durchbruch der SAN-Technologie einen immensen Aufschwung mit überdurchschnittlichen Wachstumsraten. Bei den Anbietern sei jetzt schon ein Konzentrationsprozess zu beobachten: Deutlichstes Beispiel ist die Übernahe von Data General durch den Software-Giganten EMC im vergangenen Jahr. Der Trend zur Akquisition von Nischenanbietern durch größere Wettewerber wird auch in Zukunft anhalten, prognostiziert Frost & Sullivan. (mf)

www.frost.com

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