Datenmassen managen

08.03.2007
Speichervirtualisierung, Mittelstandslösungen und SAS-Systeme stehen bei den Storage-Anbietern auf der CeBIT 2007 im Mittelpunkt.

Von Dr. Thomas Hafen

Virtualisierung ist auf Betriebssystemebene schwer im Kommen. Dem steht der Storage-Bereich kaum nach. Lösungen, mit denen sich Speichersysteme konsolidieren und über eine gemeinsame Schnittstelle verwalten lassen, finden sich auf der CeBIT 2007 bei vielen Storage-Anbietern. So stellt DataCore Software gemeinsam mit Magirus Version 6.0 von SANsymphony Enterprise Edition vor. Sie erlaubt ein automatisches, regel- und objektorientiertes Speichermanagement in SAN-Umgebungen.

Der Value Added Distributor ELD Datentechnik setzt bei der Speichervirtualisierung auf Lösungen des Ausstellungspartners Falconstor. Fachhändler, Systemhäuser und Integratoren können sich am Stand der beiden Unternehmen zeigen lassen, wie man mit den "IPStor"-Servern heterogene Umgebungen managen kann.

Beispiele für die Kombination unterschiedlicher Storage-, Backup- und Archivierungsaufgaben in einem System finden sich bei vielen Herstellern. So setzt Brocade unter dem Stichwort File Area Network (FAN) auf eine File-basierte Ergänzung seiner SAN-Systeme. Das Unternehmen, das gerade die Integration von McData abgeschlossen hat, wird deshalb auf der CeBIT neben dem neuen SAN-Switch "5000" auch FAN-Lösungen wie "StorageX" oder den "Data Migration Manager" vorstellen. Für Händler dürfte auch das vor kurzem vorgestellte konsolidierte Partnerprogramm ein interessantes Gesprächsthema auf dem Brocade-Stand sein (siehe dazu auch ChannelPartner 10/07, Seite 18).

Und wer schon mal dabei ist, kann sich bei Quantum gleich über das nächste neue Partnerprogramm informieren. Der Hersteller hat nach der Übernahme von Adic versucht, das Beste aus beiden Channel-Programmen zu kombinieren. Auch die erste aus der Fusion entstandene Produktserie präsentiert Quantum auf der Messe: Die Appliances "DXi3500" und "DXi5500" können als NAS oder VTL konfiguriert werden. Sie sind mit der Datendeduplikationstechnologie von Rocksoft ausgestattet, was je nach Dateityp und Backup-Schema einen Kompressionsgrad von 10:1 bis 50:1 ermöglicht.

Der Mittelstand steht im Fokus

Noch immer fällt es vor allem den großen Storage-Anbietern schwer, im Mittelstand Fuß zu fassen. Kein Wunder also, dass die meisten ihre Anstrengungen in diesem lukrativen Wachstumsmarkt verstärken. So hat NetApp kurz vor der CeBIT sein Angebot um zwei Midrange-Plattformen erweitert. Die Systeme "FAS3040" und "V3040" sollen bei vernünftigem Preis-Leistungs-Verhältnis schnell genug sein, um auch anspruchsvolle Anwendungen wie Oracle oder SAP bedienen zu können.

Auch HDS zeigt in Hannover neue Mittelstands-Lösungen. Speziell auf Windows-Umgebungen zu- geschnittene Systeme und ein "Plug-and-Play SAN" sollen KMUs Speichernetze schmackhaft machen.

IBM möchte mit dem Storage-System "DS4000", dem Gateway "N5000", der Tape Library "TS3200" und der Integration von Tivoli Storage Management Express und Tivoli Continuous Data Protection (CDP) die gleiche Klientel bedienen.

Natürlich hat auch EMC ein Herz für den Mittelstand. Ihn soll das neue Speichersystem "Clariion CX3-10 Ultrascale" erfreuen. Die Lösung bietet bis zu 30 TB Speicherkapazität und lässt sich sowohl über Fibre Channel als auch über iSCSI an das Netz anbinden.

Bei Sun nennt sich die Mittelstandslösung "StorageTek 6140". Sie bietet bis zu 56 TB Speicherplatz und kann mit dem Storage-Bedarf mitwachsen. Nicht unerwähnt bleiben darf natürlich Cisco. Die Netzwerker präsentieren in Hannover den Einsteiger-SAN-Switch "MDS 9124", der Marktführer Brocade ein paar Prozentpunkte im SAN-Switch-Markt abjagen soll.

Mehr Auswahl bei Raid-Systemen

Bei den Raid-Systemen steht in diesem Jahr die SAS-Technologie im Mittelpunkt - sowohl für den internen Anschluss der Festplatten als auch für die externe Anbindung an Host-Systeme. SAS schließt die Lücke zwischen teuren Fibre-Channel-Lösungen und den preiswerten S-ATA- beziehungsweise Ultra-SCSI-Angeboten.

Seine ersten SAS-Systeme stellt beispielsweise Eurostor auf der CeBIT vor. Das "ES-6200" kann vier Kanäle je externe SAS-Verbindung bündeln, was rein rechnerisch eine Bandbreite von 12 Gbit/s pro Port ergibt. Bei Adaptec gibt es die "Unified-Serial"-PCie-Raid-Controller" zu bewundern, die S-ATA- und SAS-Anschlüsse bieten. Eher gehobene Ansprüche bedient Promise Technology mit den "E-Class"-Raid-Systemen. Sie bieten Platz für zwölf Platten (SAS oder S-ATA) und lassen sich extern über SAS oder 4-Gbit/s-Fibre-Channel anschließen - das Ganze voll re- dundant. Infortrend schließlich präsentiert neben SAS-auf-S-ATA-Systemen auch neue Fibre-to-Fibre-Modelle und den Prototypen der Software "SANWatch".

Fazit

Für Partner aus dem Storage-Umfeld lohnt sich der CeBIT-Besuch allemal. Die Branche ist fast vollzählig vertreten, wenn es auch einige namhafte Abgänge wie beispielsweise HP oder Symantec gibt. Da die meisten Speicherhersteller in Halle 1 zu finden sind, erspart sich der Storage-Interessierte sogar die üblichen langen Wege im wechselhaften Wetter.

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