Studie von Veeam

Datensicherung hinkt der Virtualisierung hinterher

05.03.2013
Backup und Recovery-Lösungen in virtualisierten Umgebungen sind noch immer auf physische Infrastrukturen ausgelegt. Die Folge: der Ausfall virtueller Server kostet Unternehmen im Durchschnitt 1,2 Mio. Euro. Bis 2014 planen deshalb 58 Prozent der CIOs die Einführung eines neuen Backup-Tools. Das ergab der "Virtualization Data Protection Report 2013".
Ratmir Timashev, President und CEO von Veeam Software
Ratmir Timashev, President und CEO von Veeam Software
Foto: Veeam

Backup und Recovery-Lösungen in virtualisierten Umgebungen sind noch immer auf physische Infrastrukturen ausgelegt. Die Folge: der Ausfall virtueller Server kostet Unternehmen im Durchschnitt 1,2 Mio. Euro. Bis 2014 planen deshalb 58 Prozent der CIOs die Einführung eines neuen Backup-Tools. Das ergab der "Virtualization Data Protection Report 2013".
Unternehmen schöpfen nicht alle Vorteile der Virtualisierung für die Datensicherheit aus, das ergab der aktuelle "Virtualization Data Protection Report 2013" von Veeam Software. Verglichen mit dem Report Ende 2011 haben sich Unternehmen bei der Absicherung der Daten teilweise sogar verschlechtert.
Im Rahmen der unabhängigen Studienreihe werden regelmäßig rund 500 IT-Chefs (CIOs) großer Unternehmen mit mehr als 1.000 Mitarbeitern in Deutschland, Frankreich, Großbritannien und den USA danach befragt, welche Strategien sie bei der Datensicherheit sowie Backup- und Recovery in virtualisierten Server-Umgebungen verfolgen.

Derzeit sind 51 Prozent aller Unternehmens-Server virtualisiert. Diese Zahl wird voraussichtlich bis 2014 auf 63 Prozent steigen. Entsprechend präsent sind die Herausforderungen rund um die Datensicherheit in diesem Kontext, so das Ergebnis der Umfrage:

  • 88 Prozent der CIOs sind mit den Funktionen ihrer Backup- & Recovery-Lösungen unzufrieden, 84 Prozent kämpfen mit der Komplexität der Aufgabe und 87 Prozent sehen sich durch die Kosten eingeschränkt.

  • 68 Prozent der CIOs haben das Gefühl, dass ihre Backup- und Recovery-Tools infolge des wachsenden Datenaufkommens und der steigenden Server-Zahl in ihren Unternehmen weniger effizient funktionieren.

  • Mit einer Dauer von fünf Stunden ist die Wiederherstellungszeit von virtuellen Servern nur geringfügig schneller als die von physischen Servern (sechs Stunden). Diese Angaben haben sich im Vergleich zum Jahr 2011 verschlechtert, als die Wiederherstellung nur vier (virtualisiert) bzw. fünf (physisch) Stunden dauerte.

  • Jede Stunde Server-Ausfall kostet die Unternehmen im Schnitt 247.530 Euro. Auf die durchschnittliche Ausfallzeit bezogen bedeutet dies Kosten von mehr als 1,2 Millionen Euro pro Server-Ausfall.

  • Die Wiederherstellung von einzelnen Dateien und Applikationen kann noch länger dauern. Beispielsweise dauert die Wiederherstellung einer einzelnen E-Mail im Durchschnitt 14 Stunden.

  • Unabhängig von der Wiederherstellungszeit treten bei jedem sechsten Wiederherstellungsvorgang Probleme auf.

  • 88 Prozent der CIOs bemängeln den Funktionsumfang von Backup- und Recovery-Lösungen, 87 Prozent sehen die Kosten als Hemmnis und 84 Prozent sehen die Komplexität der Aufgabe als Herausforderung.

  • 77 Prozent der Unternehmen, die Agenten-basierende Backup-Tools nutzten, berichten von Problemen in der Anwendung oder Verwaltung der Technologie. Dazu gehörten ein übermäßig komplexes Management (43%), häufige Backup-Fehler (32%), häufige Wiederherstellungsfehler (28%), Technologiekosten (20%) und Agenten, die Server ausbremsen (18%).

"Auf den ersten Blick scheinen die Befürchtungen der CIOs berechtigt zu sein: Trotz des Potenzials für schnellere, effizientere Datensicherheit durch Virtualisierung und der Verbesserungen moderner Datensicherungstools hat sich die Wiederherstellungsdauer seit 2011 verlängert", kommentiert Veeam-CEO Ratmir Timashev die Umfrage-Ergebnisse.

Grund für diese Stagnation sei, das Unternehmen ihre Datensicherungs-Lösungen nicht auf die konstant wachsende virtuelle Infrastruktur angepasst haben: "Zum Beispiel setzt die Mehrheit der Unternehmen immer noch Agenten-basierte Lösungen für Backup und Recovery ein. Dieser Ansatz funktioniert zwar für physische Umgebungen, ist in einer virtuellen Infrastruktur aber sowohl unnötig als auch ungeeignet", führt Timashev aus.

Mehrheit will Backup-Tools austauschen

Der Studie zufolge wollen deshalb 58 Prozent der Unternehmen bis 2014 ihre Backup-Tools für virtuelle Server austauschen. Haupttreiber dafür ist der finanzielle Aufwand: 51 Prozent sind aufgrund der Gesamtkosten und 42 Prozent aufgrund der gegenwärtigen Hardware- und Softwarekosten zu einem Wechsel bereit. Die Komplexität der Systeme ist für 47 Prozent ein Wechselgrund, während das Scheitern an Recovery Time Objectives (32%) und Recovery Point Objectives (24%) ebenso Faktoren für einen Anbieterwechsel sind.

"Die Virtualisierung erreicht einen Wendepunkt”, sagt Ratmir Timashev. "Organisationen haben die Vorteile erkannt, welche die Technik mit sich bringen kann. Backup und Recovery zu virtualisieren bedeutet, dass Unternehmen mehr als die aktuell gerade einmal 7 Prozent ihrer Backups regelmäßig testen können. Die Verwendung des entsprechenden Tools für diese Aufgabe lässt CIOs einzelne Items oder ganze Server in weit weniger als 5 Stunden wiederherstellen." (rb)

Zur Startseite