FRECHEN: Tilo Hildebrandt sieht überhaupt nicht ein, wieso er bei der Zentralabrechnung in seiner Systemhauskooperation Datura unnötig viel Geld an Banken bezahlen soll: Ab sofort werden die Lieferantenkredite ohne die Mitwirkung einer Bank bewerkstelligt. Statt dessen haben sich die Frechener mit der Gothaer Versicherung als Kreditversicherer zusammengetan, der die Forderungen an die Mitgliedsunternehmen abstützt. Auf die Frage, ob dieses Verfahren nicht recht riskant sei - die Zahl der Konkurse im IT-Handelssektor ist schließlich hoch - beruft sich der Datura-Chef auf seine langjährige Erfahrung mit seinen Handelspartnern: "In unserer Kooperation sind bislang 130 Partner - alles Systemhäuser mit einem Jahresumsatz zwischen fünf und 50 Millionen Mark. In den letzten vier Jahren ist kein einziger Partner in der Zentralabrechnung in Konkurs gegangen." Und Renate Iven, bei der Datura für das Controlling verantwortlich, pflichtet ihm bei: "Mit solch einem positiven Ergebnis braucht man keine Bank, die ein vermeinliches Restrisiko abdeckt. Am Ende zahlt die Kooperation nur noch Gebühren, ohne die Risikoabsicherung in Anspruch nehmen zu müssen." Ein weiterer Vorteil, so Hildebrandt, läge in der Flexibilität des neuen Verfahrens. Hätten sich die Prüfungen der Unternehmen durch die Bank teilweise über zwei bis drei Monate erstreckt, dauere sie jetzt nur noch zwei bis drei Tage. An den Aufnahmekriterien, so versichert er, habe sich nichts geändert. (du)Datura-Chef Tilo Hildebrandt: Es gab keinen Konkurs in seiner Kooperation seit vier Jahren.
14.01.1999