DB-Soft unter Beschuß

04.12.1996
DARMSTADT: Mit einer spektakulären Aktion versuchte der Börsenmakler Kapas, verunsicherte DB-Soft-Aktionäre zum Verkauf ihrer Wertpapiere zu bewegen.Nach den Aufregungen der letzten Wochen muß Gabriele Kiehl erst einmal durchschnaufen. "Wir hatten alle Hände voll zu tun, um unsere Aktionäre zu beruhigen", beschreibt das Vorstandsmitglied der DB-Soft AG den Wirbel, den die Kapas Börsenmakler AG bei dem Darmstädter Softwareanbieter und seinen Kapitalgebern ausgelöst hat. Kapas hatte den Aktionären von DB-Soft das Angebot gemacht, je eine 50-Mark-DB-Soft-Aktie in zwei neue Vorzugsaktien zum Nennwert von fünf Mark der Future Holding AG tauschen zu können. Beim DB-Soft-Vorstand kam diese Offerte natürlich gar nicht gut an. Für Kiehl ist das ein durchsichtiger Versuch, billig an DB-Soft-Aktien zu kommen.

DARMSTADT: Mit einer spektakulären Aktion versuchte der Börsenmakler Kapas, verunsicherte DB-Soft-Aktionäre zum Verkauf ihrer Wertpapiere zu bewegen.Nach den Aufregungen der letzten Wochen muß Gabriele Kiehl erst einmal durchschnaufen. "Wir hatten alle Hände voll zu tun, um unsere Aktionäre zu beruhigen", beschreibt das Vorstandsmitglied der DB-Soft AG den Wirbel, den die Kapas Börsenmakler AG bei dem Darmstädter Softwareanbieter und seinen Kapitalgebern ausgelöst hat. Kapas hatte den Aktionären von DB-Soft das Angebot gemacht, je eine 50-Mark-DB-Soft-Aktie in zwei neue Vorzugsaktien zum Nennwert von fünf Mark der Future Holding AG tauschen zu können. Beim DB-Soft-Vorstand kam diese Offerte natürlich gar nicht gut an. Für Kiehl ist das ein durchsichtiger Versuch, billig an DB-Soft-Aktien zu kommen.

Dies ist seit Herbst 1995 die zweite Attacke dieser Art. Kapas hatte in seinem Angebot an die DB-Soft-Aktionäre schwere Geschütze gegen den Darmstädter Softwareanbieter und dessen Vorstand aufgefahren. Liquiditätsprobleme, voraussichtlicher Dividendenausfall und zwei Millionen Mark Verlust, ja sogar die Möglichkeit eines Konkurses von DB-Soft hatten Börsenmakler drohend und düster an die Wand gemalt. Verantwortlich für die angeblich miserable Lage der Frankfurter Softwareschmiede ist nach Angaben von Kapas der Vorstand, neben Kiehl noch Sabine Fränzl. Dagegen präsentierte sich Kapas als der Retter des Unternehmens. Sie schrieben sich die Sanierung von DB-Soft auf die Fahnen. Dazu gehört für Kapas zunächst einmal ein Austausch der Unternehmensspitze.

Über Art und Zahl der Reaktionen der Aktionäre auf ihr bis zum 4. April 1996 befristetes Angebot schweigt sich Kapas indes aus. Um den, so Kiehl, "beträchtlichen Schaden", den der "Rummel" den Frankfurtern nicht zuletzt an der Börse bereits zugefügt habe, zu begrenzen, hat DB-Soft inzwischen eine einstweilige Verfügung beantragt, die Kapas untersagen soll, die angeblich falschen Geschäftszahlen weiter zu veröffentlichen. Kiehl hofft, damit wieder in ruhigeres Fahrwasser zu gelangen. Von abwandernden Aktionären sei zum Glück nichts bekannt. Der auf der Hauptversammlung am 6. Februar 1996 eingestandene Halbjahresverlust von 848.000 DM steht einstweilen weiter im Raum. DB-Soft-Vorfrau Kiel versichert zwar, die Situation unter Kontrolle zu haben. Von schwarzen Zahlen sind die Darmstädter aber, gibt Kiehl zu, "noch einigermaßen entfernt".

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