STARNBERG: Elektronische Bestell- und Informationssysteme für den Handel sind heute beinahe schon ein alter Hut. Die Krux dabei: All diese Online-Systeme sind verschieden aufgebaut, untereinander nicht kompatibel und bedürfen unterschiedlichster Paßwörter. Die DCI GmbH will mit ihrer Internet-Handelsdatenbank und dem E-Commerce-Tool Trade Manager diesem Dilemma entgegenwirken.Der herkömmliche Weg ist ebenso zeitraubend wie nervig: Um Informationen über ein benötigtes Produkt aufzutreiben, muß der Händler heute mühsam alle Distis per Telefon abklappern oder über die Web-Informationssysteme der Distributoren die Angebote vergleichen. Hat man dann ein Top-Angebot gefunden, sind garantiert die Lagerbestände erschöpft. Abhilfe verspricht hier die Starnberger DCI GmbH, die mit ihren E-Commerce-Produkten Trade Pinboard und Trade Manager dem Fachhandel unter die Arme greifen will. "Über das Trade Pinboard kann der Händler seinen Bedarf an Komponenten kommunizieren. Dieser wird via Internet an die Distributoren weitergeleitet, die nun ihrerseits ein Angebot abgeben können", erklärt DCI-Vertriebschef Gerhard Trinkl das System. Damit können laut Trinkl über 30.000 Produkte angefragt werden - und zwar bei sämtlichen Distributoren mit Rang und Namen, die alle mit dem Pinboard verbunden sind.
Das für beide Seiten kostenlose Trade Pinboard kommt nach den Erfahrungen von DCI gut an. "Wir registrieren derzeit etwa 350 Händleranfragen am Tag. Pro Anfrage bekommt der Fachhändler durchschnittlich zehn Angebote, unter denen er dann seine Produkte auswählen kann", so Michael Mohr, Gründer und Geschäftsführer der DCI GmbH. Aber auch die Distributoren seien von dem virtuellen Marktplatz begeistert. "Neben der möglichen Gewinnung von Neukunden können die Distributoren feststellen, welche Produkte zur Zeit am Markt sehr gefragt sind", zählt Mohr die Vorteile auf. In diesem Jahr soll das Pinboard dann auch für Endkunden zugänglich werden - allerdings mit strikt geschützten Zugangsberechtigungen.
E-Commerce ohne Grenzen
Neben dem Pinboard wollen die Starnberger aber auch ihren Trade Manager forcieren. "Der Trade Manager ist ein Absatz- und Bestellsystem, das alle relevanten Informationen über Angebot und Nachfrage liefert und verwaltet - und zwar online über das Internet", so der DCI-Chef. Besonders stolz sind die E-Commerce-Spezialisten auf ihren Verbündeten Actebis, der das Tool ab sofort auch europaweit einsetzen will. Der Distributor aus Soest stellt hierbei seinen Partnern die Produktdaten inklusive Abbildungen zum direkten Vergleich zur Verfügung. Der Anwender könne ohne großen Aufwand Preisanfragen durchführen, Bestellungen tätigen, Angebote und Ausschreibungen erstellen sowie Listen oder Datenblätter drucken, verlautete von DCI. Im Gegensatz zum Trade Pinboard aber ist der Trade Manager nicht umsonst zu haben: Jährlich müssen 580 Mark berappt werden. (sn)
So funktioniert das Trade Pinboard. Geplant ist die Erweiterung auf den Endkundenbereich - allerdings mit geschützten Zugangsberechtigungen.