DDR2-Speicher wird immer knapper und teurer

24.01.2006
Bis Ende des ersten Quartals 2006 dürften laut Nanya 80 Prozent aller OEM-PCs mit DDR2-Speicher ausgestattet sein. Der Speicherhersteller aus Taiwan rechnet daher mit einer weiteren Verknappung und Verteuerung.

Bis Ende des ersten Quartals 2006 dürften laut Nanya 80 Prozent aller OEM-PCs mit DDR2-Speicher ausgestattet sein. Der Speicherhersteller aus Taiwan rechnet daher mit einer weiteren Verknappung und Verteuerung.

Unternehmenssprecher Pei-lin Pai zufolge könnten sich die Lieferengpässe der Speicherindustrie auf 30 bis 40 Prozent ausweiten. Für Februar erwartet er, dass die Vertragspreise um über zehn Prozent in die Höhe klettern werden.

Bisher wurden die Vertragspreise für PC-OEMs (Original Equipment Manufacturers*) zweimal im Monat verhandelt. Doch die OEM-Hersteller wollten laut Pai keine großen Preissprünge mehr akzeptieren und drängten ihre Speicherlieferanten zu einmonatigen Verhandlungen für neue Konditionen.

Da zu Chinesisch Neujahr in der chinesischsprachigen Welt üblich ist, Boni von bis zu mehreren Monatsgehältern auszuzahlen, ist dort mit einem Run auf PCs und Notebooks zu rechnen. Deshalb versuchen Speichermodule-Hersteller, DDR2-Speicher zu allokieren, was der Verknappung zusätzlich Nahrung gibt.

*) Der Begriff Original Equipment Manufacturer (OEM) ist etwas sehr irreführend. In der IT-Hardware-Industrie spricht man von OEMs, wenn Unternehmen wie Dell, HP oder Acer (bis 2001 unter anderem auch selbst Auftragsfertiger) gemeint sind. Sie kaufen zum Beispiel PCs und Notebooks von Auftragsfertigern wie Quanta oder Compal, machen das Customizing, sprich die kundenspezifische Anpassung, und kleben ihr Label beziehungsweise ihren Markennamen darauf. Im Unterschied zu den OEMs, auch OEM-Kunden genannt, werden die Auftragsfertiger auch als OEM-Hersteller bezeichnet. Neben OEM gibt es auch den Begriff ODM (Original Design Manufacturer). Es handelt sich dabei um Hersteller, die ein Produkt mit eigenem Design fertigen, aber nicht selbst vermarkten, sondern die fertige Ware an einen OEM/ODM-Kunden ausliefern, der diese dann unter seinem eigenen Label verkauft. (kh)

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