DDR400 - das ungeliebte Kind

06.03.2003

Es dreht sich wieder einmal um den Glauben - um den Glauben daran, dass viel auch viel hilft -, der bei der Einführung von DDR400 Pate stand. Inzwischen musste sich selbst Intel geschlagen geben und hat auf dem Developer Forum Roadmaps präsentiert, in denen die Unterstützung von DDR400 als Dual-Cannel-Memory angekündigt wird. Auch der Gastsprecher von Infineon USA bestätigte während des IDF, dass der deutsche Halbleiterspezialist, wie auch alle anderen Anbieter, wohl ab Ende März entsprechende Module anbieten werde.

Dennoch lässt sich erst nach Einführung der neuen Chipsätze durch alle Hersteller sagen, ob die letzte Generation von SDRAM im DDR1-Design technisch überhaupt Sinn machen wird. DDR400 arbeitet so dicht am Limit von Platine und Chip, dass man gezwungen war, Steckplätze und Kapazität zugunsten von Performance einzutauschen. Maximal 512 MB große Module und im Fall von Motherboards mit Intel-Chipsatz lediglich zwei Steckplätze, die auf Grund der Dual-Channel-Architektur auch noch mit identischen Riegeln bestückt sein müssen, verhindern den Einsatz sowohl in Notebooks als auch in Servern oder Workstations. Ob am Ende nicht zudem schlechtere Timings als bei den schnellen DDR333-Modulen auch den theoretischen Leistungszuwachs auffressen bleibt abzuwarten.

Dass zudem die Versorgungsspannung von 2,5 auf 2,6 Volt angehoben werden musste, was an dem um 35 Prozent gestiegenen Energiebedarf im Vergleich zu einem DDR266-Modul liegt, halbierte die Toleranzen gegenüber Schwankungen in der Stromversorgung. Kein Kriterium, das für Stabilität spricht. Mitte 2004 wird DDR2 kommen. Dank moderner Fertigungstechniken und geändertem Platinen- und Chip-Layout werden diese Module dann einen Performance-Zuwachs trotz geringeren Strombedarfs bieten. Bis dahin werden hochwertige DDR266 und DDR333 Module in der Regel die bessere Wahl sein.

Edmund Dägele

Geschäftsführer Memory Solution

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