Partnergeschäft im Visier

Dell bilanziert ein gemischtes Ergebnis

27.02.2009
Trotz der Wirtschaftskrise und halbiertem Gewinn baut Dell das Partnergeschäft aus.

Von Wolfgang Leierseder

Für das vierte Quartal 2009 (Ende: 30. Januar 2009) meldet Computer-Anbieter Dell ein "solides Betriebsergebnis". Angesichts der Wirtschaftskrise bedeutet das: Der Gewinn hat sich nur halbiert. Gegenüber dem Vergleichsquartal 2008 bilanziert das texanische Unternehmen Nettoeinahmen in Höhe von 351 Millionen Dollar - ein Rückgang von 48 Prozent. Das Unternehmen kündigte an, es erwarte sich für die kommenden Monate ein flaues Geschäft - und bestätigte damit, wie heftig die Wirtschaftskrise die IT-.Industrie erfasst hat.

Jedoch werde das Partnergeschäft weiterhin ausgebaut, erklärte Emmanuel Mouquet, seit Februar diese Jahres EMEA Channel Sales Director, im Gespräch mit ChannelPartner.

Das Unternehmen, das zuletzt heftige Anstrengungen unternommen hat, seine Geschäfte neu auszurichten und zu ordnen, erklärte, es werde sein Programm zur Kostenreduktion deutlich ausweiten und sein Sparziel um eine Milliarde Dollar auf insgesamt vier Milliarden bis zum Jahr 2011 erhöhen. Das heißt, dass weitere Personaleinsparungen und organisatorische Veränderungen anstehen. In einer Telefonkonferenz sagte Dells Finanzverantwortlicher Brian Gladden, das in Round Rock, Texas, angesiedelte Unternehmen werde in "dieser herausfordernden wirtschaftlichen Situation" sein Augenmerk auf Kosteneinsparungen legen.
Dell beschäftigt de4rzeit rund 78.800 Mitarbeiter - 9.400 weniger als im Januar 2008.

Für das Fiskaljahr 2009 bilanzierte das Unternehmen einen Umsatz von 61 Milliarden Dollar - nahezu gleichviel wie im Vorjahr. Der Gewinn nahm um 16 Prozent auf 2,5 Milliarden Dollar ab.

Eine Woche, nachdem auch Hewlett-Packard ein mäßiges Quartalsergebnis vorgelegt hat - unter anderem fiel HPs Gewinn um 13 Prozent - zeigen Dells Ergebnisse an, dass vorallem die PC-Industrie der Krise ohnmächtig gegenüber steht. Fallende Umsätze mit Geschäftskunden kennzeichnen die einzelnen Geschäftssparten von Dell: So gingen die Computerumsätze mit Firmen in Europa um 23 Prozent zurück, in den USA um 17 Prozent.

Über das Gesamtjahr und nach Sparten betrachtet, nahmen die Umsätze mit Notebooks um sieben Prozent zu, wobei Dell betonte, dass es sinkende Umsätze mit Firmenkunden durch steigende Umsätze mit Endkunden habe auffangen können.

Die Umsätze mit PCs gingen um zwölf Prozent zurück, die mit Servern und Netzkomponenten um drei Prozent. Dagegen konnte Dell bei Speicherlösungen, Software und Services um moderate sieben Prozent zulegen. Das Unternehmen führt diese Entwicklung nicht zuletzt auf das anziehende Geschäft mit Partnern zurück.

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