Zielgruppe gehobener Mittelstand

Dell geht Mittelstandskunden mit eigener Service-Abteilung an

17.12.2009
Nach dem Kauf des IT-Dienstleisters Perot macht Dell jetzt ernst mit einer eigenen Service-Organisation. Die Zielgruppe dürfte bei Dell-Partnern für Diskussionen sorgen.

Nach dem Kauf des IT-Dienstleisters Perot macht der texanische IT-Anbieter Dell jetzt ernst mit einer eigenen Service-Organisation. Die Zielgruppe, der gehobene Mittelstand, dürfte bei Dell-Partnern für Diskussionen sorgen.

"Dell Services" nennt Dell den Dienstleister für Unternehmen, die nach Unternehmensangaben im gehobenen Mittelstand angesiedelt sein sollten. Die Verträge sollen, wie Peter Altabef, der Chef von Dell Services, in einer Telefonkonferenz sagte, idealerweise Laufzeiten zwischen drei und sechs Jahre haben und mit einem Volumen von zwischen 20 und 50 Millionen Dollar ausgestattet sein. Damit ziele Dell nicht nur auf alte Kunden ab, sondern auch auf Neukunden, die größeren Service-Anbietern misstrauten.

Altabef, der von Perot kommt, sagte weiter, Dell habe seine existierende Service-Organisation für große Unternehmen, Enterprise Services, in der neuen Abteilung integriert; in diese sei zudem Perot Systems eingegangen. Dell erwarb den amerikanischen IT-Dienstleister Ende September dieses Jahres für 3,9 Milliarden Dollar; eigenen Angaben zufolge war die Übernahme bereits am 3. November abgeschlossen. Perot hatte im vergangenen Jahr fast 2,8 Milliarden Dollar umgesetzt, wobei die größten Kunden amerikanische Behörden und weltweite Kunden aus dem Gesundheitssektor waren.

Der Umgang mit diesen Behörden dürfte für Dell nicht neu sein; auch die Texaner zählen diese zu ihren größten Kunden.

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Als hauptsächliche Tätigkeiten der Service-Organisation listete Altabef auf: Garantie und erweiterter Support, managed Services, Geschäftsprozessunterstützung, IT- und Geschäftsberatung sowie Applikationsentwicklung, -wartung und -tests.

Dazu sagte Altabef, kleinere und mittlere Unternehmen seien sozusagen unterversorgt mit Dienstleistungsangeboten. Dell werde mit modularen, standardisierten und automatisierten Angeboten an solche Unternehmen herantreten. Die Vorstellung, von der Dell angeleitet sei, bezeichnete er gewissermaßen als "Plug and play"-Ansatz. "

Kein Wort verlor der Manager zu den möglichen Konflikten, die diese Organisation bei Dell Partnern, insbesondere bei jenen, die als EA Certified Partner (Enterprise Architecture) mit Dell zusammenarbeiten.

In den USA hatten sich diese verhalten optimistisch zum Kauf von Perot geäußert. Immerhin rechneten sie damit, dass Dell Services über sie zu Kunden bringen würde.

Wie jetzt, angesichts der neuen Tatsachen, ihre Einschätzung ausfallen wird, war noch nicht zu erfahren. (wl)

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