Dell lädt alte Rechner bei einem Retailer ab

30.11.2005
Direktanbieter Dell hat einen Ausflug ins Retailgeschäft unternommen. Die amerikanische Niedrigpreis-Handelskette Costco Wholesale Corp. verkauft

Direktanbieter Dell hat ältere Computer trotz Auftragsfertigung und Direktvertrieb auf Lager. Es sind der PC "Dimension 4700", und das Notebook "Inspirion 2200", und mit diesen hat Dell im dritten Quartal einen Ausflug ins Retailgeschäft unternommen. Die amerikanische Niedrigpreis-Handelskette Costco Wholesale Corp. verkauft sie im Laden zum Preis von 899 Dollar und, als UPS, mit einer verlängerten Garantie. Übrigens auch über ihre Website, aber das hat die Handelskette mit Dell schon öfter getan.

Dass Dell die Rechner aber in einem Laden anbietet, ist neu, bestätigte Dell-Sprecher Mike Maher.

Doch dass Dell nun sein Direktmodell aufgibt, trifft nicht zu. Da es sich bei den beiden Rechnern um ältere Modelle handelt, und diese für das Privatkundensegment gefertigt wurden, liegt allein der Schluss nahe: Dell hat zu viele Rechner produziert.

Es handle sich um eine einmalige Zuteilung, erklärte Maher amerikanischen Analysten auf ihre Frage, ob Dell jetzt ein wenig das indirekte Geschäft übe. Toni DuBoise, Analyst bei Current Analysis, erklärte lapidar: "Dell kann aber den Wiederverkaufskanal benutzen, um insbesondere ältere Produktlinien noch an den Mann zu bringen."

Erwähnt sei noch, dass Dell in den letzten zwei Quartalen im amerikanischen Markt seine selbstgesteckten Wachstumsziele nicht erreicht hat. Auch das hat Analyst DuBoise kühl analysiert: Der Marktführer ("the 800-pound gorilla") merke, dass es nicht einfach sei, "zuzulegen." Genau das beschreibt die momentane Situation Dells im PC-Markt. (wl)

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