Dell legt bei Big Machines mächtig zu

15.02.2001
Während der PC-Markt im letzten Jahr eher schwächelte, konnten sich Server und Workstations kräftiger Zuwachsraten von deutlich über zehn Prozent erfreuen.

3,9 Millionen Server wurden laut Marktforscher Dataquest im Jahr 2000 abgesetzt, 1,1 Million davon allein im vierten Quartal. Gegenüber 1999 entspricht dies einer Zuwachsrate von 14,4 Prozent, auf Quartalsbasis sogar von 21 Prozent. Dataquest führt diese kräftigen Verkaufszahlen vor allem auf die starke Nachfrage nach Servern auf Basis der Intel-Architektur zurück.

Die stärksten Server-Zuwächse hatten im Jahr 2000 Dell mit 42,2 und Sun mit 61,2 Prozent zu verzeichnen. So ist es Dell gelungen, Hewlett-Packard auf den vierten Platz zu verweisen. Mit Stückzahlen von über einer Million übers Jahr führt Compaq weiterhin die Liste der Server-Hersteller an, ist aber wie der Klassenzweite IBM nur um knapp elf Prozent gewachsen.

Für Workstations gibt Dataquest einen Absatzzuwachs von 10,7 Prozent auf über 1,65 Millionen Stück an. Mit mehr als 381.700 oder einem Plus von über 60 Prozent konnte sich Direktanbieter Dell in dem Markt im Jahr 2000 erstmals in Führung setzen und seinen Weltmarktanteil von 16 auf 23 Prozent steigern. Der Absatz von Sun, nunmehr auf Platz zwei, stieg dagegen nur um 11,3 Prozent, wobei der Anteil des einstigen Marktführers mit 21,7 Prozent in etwa gleich geblieben ist. Bronzeträger Hewlett-Packard musste indes 7,2 Prozent Absatzeinbußen hinnehmen und IBM sogar 19,1 Prozent. Einige Hersteller beklagen bereits, dass das Workstation-Geschäft im vierten Quartal 2000 nachgelassen habe. Dataquest führt den Einbruch vor allem auf die schwache Nachfrage aus den USA zurück, wo traditionell etwa die Hälfte aller Workstations verkauft wurden. Sollte das Land der unbeschränkten Möglichkeiten weiter in die Rezession schliddern, ist auch in den ersten Monaten dieses Jahres dort mit keiner deutlichen Wiederbelebung der Auftragslage zu rechnen. (kh)

www.dataquest.com

ComputerPartner-Meinung:

Der Vormarsch des amerikanischen Direktanbieters Dell geht mit dem der Intel-basierenden Server und Workstations einher. Diese Systeme erfordern jedoch kaum noch nennenswerte Beratungsleistung. Für die Konkurrenten wie IBM, HewlettPackard und Co. dürfte das ein Anlass sein, ihre Vertriebsstrategien zu überdenken.

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