Dell: Neues Vertriebsmodell pusht LCD-Panel-Markt

Armin Weiler kümmert sich um die rechercheintensiven Geschichten rund um den ITK-Channel und um die Themen der Distribution. Zudem ist er für den Bereich PCs und Peripherie zuständig. Zu seinen Spezialgebieten zählen daher Notebooks, PCs, Smartphones, Drucker, Displays und Eingabegeräte. Bei der inoffiziellen deutschen IT-Skimeisterschaft "CP Race" ist er für die Rennleitung verantwortlich.
Das erweiterte Vertriebsmodell des PC-Herstellers Dell könnte schon bald die ohnehin starke Nachfrage nach LCD-Panels für Computer erhöhen.

Das erweiterte Vertriebsmodell des PC-Herstellers Dell könnte schon bald die ohnehin starke Nachfrage nach LCD-Panels für Computer erhöhen. Dell füllt aufgrund des zusätzlichen indirekten Vertriebs über Händler seine Lagerbestände auf, berichtet das Technikportal Digitimes unter Berufung auf Branchenkreise. "Dell ist zwar auf dem PC-Markt nicht mehr die Nummer eins, hat aber noch immer eine Marktmacht, die nicht von der Hand zu weisen ist", sagt Marco Günther, Analyst der Hamburger Sparkasse, im Gespräch mit pressetext. Wenn sich einer der großen Computer-Hersteller neu orientiere, sei dies auch am Markt zu spüren.

Kurzfristig werde das Unternehmen knapp zehn Mio. Notebook- und Monitor-LCD-Panels benötigen, zitiert Digitimes seine Informanten. Das Unternehmen fülle seine Lager aber auch auf, um die Händler mit genügend Geräten für den Verkauf auszustatten. Dies bewirke ebenfalls eine Erhöhung der Beschaffungszahlen von LCD-Panels, sagen taiwanesische Panel-Hersteller. "Es zählt jedoch mehr die Nachricht, dass sich etwas verändert, als die tatsächliche Nachfrage von Dell", ergänzt Günther. Der Markt reagiere demnach eher auf die geäußerte Absicht zu einer Umgestaltung der Beschaffungssituation. Ob Dell durch erhöhte Bestellungen tatsächlich einen markanten Einfluss auf die Nachfragesituation am Markt haben wird, bleibt dagegen dahingestellt. Dell startete in diesem Jahr in den USA mit dem zusätzlichen indirekten Vertrieb seiner Computer über die Supermarktkette Wal Mart. Auch in Asien will das Unternehmen demnächst mit dem Händlervertrieb beginnen.

Die Panel-Hersteller berichteten auch über den mehrmaligen Besuch hochrangiger Dell-Vertreter in Taiwan. Ziel sei es gewesen, die ausreichende Versorgung des Unternehmens mit LCD-Panels sicherzustellen. Auch OEM- und ODM-Produktionspartner des Unternehmens wie die Panel-Hersteller AU Optronics oder HannStar Display sowie Monitor-Produzenten wie Innolux Display könnten von Dells neuer Verkaufsstrategie profitieren.

Die Panelhersteller rechnen vor allem bei 17- und 19-Zoll-LCD-Monitor-Panels mit steigender Nachfrage von Seiten des PC-Herstellers. In dieser Größenordnung verfüge Dell vor allem im Business-Bereich über eine gute Marktposition. Im Notebook-Segment versuche das Unternehmen durch ein verändertes Design sowie der stärkeren Vermarktung von 15,4-Zoll-Panels seine Marktanteile auszubauen, schreibt Digitimes. (pte)

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