Dell erwägt drastische Schritte, um den Weg aus der Krise zu finden. Im Zuge des gestarteten Spar- und Kostenreduktionsprogramms will der Konzern weltweit Computer-Produktionsstandorte abstoßen und überlegt den Verkauf aller Fabriken, wie das Wall Street Journal unter Berufung auf informierte Kreise berichtet. Vor einer Woche musste Dell einen 17-prozentigen Gewinneinbruch im zweiten Quartal bekannt geben. Angebote zum Kauf der Fabriken seien jedoch bereits in den vergangenen Monaten an verschiedene PC-Auftragshersteller gestellt worden.
"Die grundlegende Revolution der Geschäftspolitik von Dell hat sich bisher noch nicht bestätigt", meint Erste-Bank-Analyst Ronald-Peter Stöferle. Das Unternehmen habe mit einer umfassenden Strategieänderung begonnen, die Umstellung würde aber noch mehr Zeit in Anspruch nehmen. "Was Dell bisher immer ausgezeichnet hat, wurde vollständig über Bord geworfen", erklärt der Analyst. Dies äußere sich mitunter durch den Vorstoß in Absatzmärkte wie Wal-Mart, während die Geräte davor ausschließlich über die Homepage des PC-Herstellers erhältlich waren. "So nähert sich auch der Aktienkurs allmählich einem Tiefststand", unterstreicht Stöferle im Gespräch mit pressetext. Gestern, Donnerstag, schloss das Dell-Papier mit einem Plus von 0,25 Prozent bei 20,36 Dollar.