Bis 2020 Kostenreduktion und Kampf gegen Lenovo angestrebt

Dell pumpt 100 Milliarden Dollar in China

Armin Weiler kümmert sich um die rechercheintensiven Geschichten rund um den ITK-Channel und um die Themen der Distribution. Zudem ist er für den Bereich PCs und Peripherie zuständig. Zu seinen Spezialgebieten zählen daher Notebooks, PCs, Smartphones, Drucker, Displays und Eingabegeräte. Bei der inoffiziellen deutschen IT-Skimeisterschaft "CP Race" ist er für die Rennleitung verantwortlich.
Der US-Computerriese Dell will bis 2020 über 100 Mrd. Dollar in den Produktionsstandort China investieren. Damit soll die Präsenz des Unternehmens auf einem der stärksten wachsenden Märkte ausgebaut werden. Einem Bericht des Wall Street Journals nach beabsichtigt das Management 2011 ein zweites Operation Center im westchinesischen Chengdu zu eröffnen. Der Ort ist gezielt gewählt. Denn die Lohnkosten gelten im Hinterland im Vergleich zu den wirtschaftlich entwickelten Küstenregionen als vergleichsweise niedrig.

Der US-Computerriese Dell will bis 2020 über 100 Milliarden Dollar in den Produktionsstandort China investieren. Damit soll die Präsenz des Unternehmens auf einem der stärksten wachsenden Märkte ausgebaut werden. Einem Bericht des Wall Street Journals nach beabsichtigt das Management 2011 ein zweites Operation Center im westchinesischen Chengdu zu eröffnen. Der Ort ist gezielt gewählt. Denn die Lohnkosten gelten im Hinterland im Vergleich zu den wirtschaftlich entwickelten Küstenregionen als vergleichsweise niedrig.

"Dell hat in den vergangenen Jahren vor allem mit Aktienrückkaufprogrammen zu überhöhten Kursen viel Kapital vernichtet. Jetzt in China zu investieren zeigt, dass das Management die Zeichen der Zeit erkannt hat und auf dem richtigen Weg ist", erklärt Erste-Bank-Analyst. Dem Experten nach passt sich das Unternehmen damit vor allem der internationalen Konkurrenz an. "Auch Dell muss an der Kostenschraube drehen, um auch weiter wettbewerbsfähig zu bleiben - und das vor allem in der teuren US-Server-Produktion."

Frontalangriff gegen Lenovo

Mit seinen groß angelegten Investitionen in China beabsichtigt Dell sowohl den Vertrieb als auch die Kundenbetreuung im Westen der Volksrepublik voranzutreiben. Darüber hinaus ist ein weiteres Büro in Xiamen vorgesehen. Hier sollen 500 neue Jobs entstehen. Insider werten die Expansionsvorhaben Dells als Frontalangriff gegen die Lenovo Group. Denn bisher hat es weder Dell noch ein anderer Computerhersteller geschafft, seinen Marktanteil gegenüber den Asiaten signifikant auszubauen. In Chengdu werden zukünftig 3.000 Mitarbeiter beschäftigt.

Die Amerikaner sind im Reich der Mitte bislang der zweitgrößte PC-Hersteller. Die Umsätze konnten im abgelaufenen Fiskaljahr um 52 Prozent gesteigert werden. Laut Dell kontrolliert man etwa neun Prozent des Marktes. Der Marktanteil Lenovos wird in China auf 30 Prozent geschätzt. Insgesamt beschäftigt Dell in dem kommunistischen Wachstumsmarkt rund 6.000 Mitarbeiter. Die neuerlichen Investitionspläne bauen auf 23 Milliarden Dollar auf, die der Konzern 2009 in China gepumpt hat. Das Volumenwachstum des PC-Marktes beträgt bis zu 20 Prozent. pte (bw)

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