Dell rutscht weiter ab

20.07.2007
Laut Gartner wuchsen der weltweite und der europäische PC-Markt im zweiten Quartal 2007 mit jeweils knapp zwölf Prozent im Gleichschritt. Wie schon im ersten Quartal heißen die Hauptgewinner HP und Acer, während das Geschäft von Dell weiter einbricht.

Von Alexander Roth

Weltweit verkauften die Hersteller laut dem Marktforscher Gartner im zweiten Quartal 2007 insgesamt 61,1 Millionen PCs, rund 11,7 Prozent mehr als in der entsprechenden Vorjahresperiode.

Im EMEA-Raum (Europa, Naher Osten und Afrika) verhielt sich der Markt entsprechend: Hier gingen 11,9 Prozent mehr Rechner (18,6 Millionen Stück) im Vergleich zum Vorjahr über den Ladentisch. Dieses Plus sei aber nicht auf die mitteleuropäischen Länder, sondern vor allem auf eine erhöhte Nachfrage in Osteuropa, der Golf-Region und in Afrika zurückzuführen, so das Marktforschungsunternehmen.

Überhaupt lässt sich eine Jahrestendenz schwer bestimmen: Im ersten Quartal 2007 war der weltweite Markt mit neun Prozent etwas schwächer gewachsen, während der EMEA-Raum um 13,7 Prozent stärker zugelegt hatte.

Der globale PC-Markt sei nach wie vor hauptsächlich vom Geschäft mit Privatkunden getrieben, so Gartner. Dabei dominiere wie gehabt die Nachfrage nach mobilen PCs, während der Einfluss von Microsofts Vista immer noch als "minimal" anzusehen sei.

Unter den Herstellern behauptete Hewlett-Packard (HP) seine Spitzenposition sowohl welt- als auch EMEA-weit. Während der Konzern im EMEA-Raum laut Gartner schon seit längerem führend ist, hatte der Hersteller den Wettbewerber Dell im weltweiten Gesamtmarkt erst im Vorquartal vom Thron gestoßen. So verkaufte HP im zweiten Quartal mit 11,1 Millionen PCs rund 36,6 Prozent mehr Rechner als im Vorjahr und erzielte damit zum neunten Mal in Folge ein überdurchschnittliches Wachstum im Vergleich zum Gesamtmarkt. In Europa legte der Absatz von HP um 27,1 Prozent zu. Damit hält der Konzern weltweit 18,2 Prozent des PC-Markts, im EMEA-Raum 18,7 Prozent.

Das Geschäft des (Noch-)Direktverkäufers Dell dagegen bricht weiter ein. Weltweit verkaufte der Hersteller knapp 9,2 Millionen PCs, was einem Minus von 5,5 Prozent gleichkommt. Auch im EMEA-Raum verkaufte Dell weniger Rechner als in der Vorjahresperiode; hier sank der Absatz um 0,8 Prozent.

Was Dell Marktanteile kostet: In Europa rutschte die globale Nummer zwei (Marktanteil weltweit: 15,0 Prozent) auf den dritten Rang hinter Acer ab (siehe Tabelle, unterer Teil). Der taiwanesische Hersteller erzielte sowohl weltweit (+54 Prozent) als auch im EMEA-Raum (+35 Prozent) die höchsten Wachstumszahlen aller PC-Lieferanten und kann damit als der eigentliche Gewinner des Quartals bezeichnet werden.

Überdurchschnittlich, mit einem Plus von teilweise deutlich über 20 Prozent, legten auch Toshiba und Lenovo zu; der chinesische Lieferant ist im EMEA-Raum allerdings noch nicht unter den Top Fünf zu finden. Fujitsu Siemens attestiert Gartner lediglich ein EMEA-Wachstum von 0,7 Prozent.

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