Dell und die Distributoren

02.12.2004

Zumindest in Großbritannien scheint Dell seine geschäftlichen Beziehungen zu den Distributoren auf eine neue Basis stellen zu wollen. Demnach soll der Direktvermarkter dort seine EDI-Plattform (Electronic Data Interchange) erweitern und in so genannten reversen Auktionen Waren etwa von Ingram Micro erwerben.

Immerhin ist es Tatsache, dass der genannte Broadliner in 14 Ländern Europas seine EDV-Systeme mit Dells Beschaffungsplattform gekoppelt hat. In USA hat wiederum Tech Data die Nase vorn, offenbar hat der Distributor dort Dell die besseren Konditionen angeboten.

Die europäischen Organisationen der Distributoren sind nicht unbedingt davon betroffen. "Wir müssen nicht jede Initiative aus den USA aufnehmen", argumentiert etwa Peter Rehnke, Head of Corporate Communications bei Tech Data Deutschland. "Wir wollen keine Aktivität eingehen, die unseren mehrstufigen Absatzkanal gefährdet. Wir verkaufen nur an wiederverkaufende Geschäftspartner."

Dabei könnte es sich aber jederzeit auch um Dell handeln. Dies bestätigte auch Gerhard Schulz, Sprecher der Geschäftsführung bei Ingram Micro Deutschland: "Dell gewähren wir keine Sonderbehandlung." Das heißt, der Direktvermarkter bestellt bei dem Broadliner genauso wie jeder andere Händler, erhält aber bei hohen Stückzahlen die entsprechend guten Einkaufskonditionen - die Auslieferung der bestellten Artikel an Endkunden mit Dells Adresse als Absender inbegriffen.

Dr. Ronald Wiltscheck

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