Bleiben oder die Koffer packen?

Den Job wechseln – mitten in der Krise

20.05.2009
Warum bestimmte Arbeitnehmer ausgerechnet in der derzeitigen Krise einen Stellenwechsel erwägen sollten, ...

Viele Arbeitnehmer fragen sich zurzeit, ob sie den Job wechseln sollen oder bei ihrer Firma bleiben sollen – selbst wenn in ihren Betrieben noch kein Stellenabbau verkündet ist. Denn unsicher ist in vielen Betrieben zurzeit die mittel- und langfristige Perspektive.

Lieber den Spatz in der Hand als die Taube auf dem Dach – nach dieser Maxime agieren viele Arbeitnehmer. Selbst wenn sie mit ihrem Job unzufrieden sind und ihnen in ihm jegliche Perspektive fehlt, begeben sie sich nicht aktiv auf Stellensuche. Sie verharren vielmehr wie hypnotisierte Kaninchen auf ihren Stellen, weil sie überzeugt sind: Selten war der Zeitpunkt schlechter als im Moment, die Position zu wechseln. Denn aufgrund der Wirtschaftskrise gibt es kaum offene Stellen - und wenn doch, dann sind diese schlecht bezahlt.

"Stimmt nicht", betont Frank Adensam, Inhaber der Adensam Managementberatung, Ludwigshafen. In wirtschaftlich schwierigen Zeiten bauten zwar viele Unternehmen Personal ab. "Zugleich versuchen sie sich aber im Markt neu zu positionieren, um die Krise zu überleben oder gar gestärkt aus ihr hervorzugehen. Deshalb entstehen in den Unternehmen parallel zum Personalabbau oft neue Positionen."

Personalberater Adensam erläutert dies am Beispiel der zurzeit schwer angeschlagenen Automobilindustrie. In ihr werden zwar viele Mitarbeiter entlassen oder in Kurzarbeit geschickt, weil den Unternehmen die Aufträge wegbrechen. Parallel dazu wollen die kriselnden Autobauer aber eine umweltfreundlichere Fahrzeugpalette aufbauen. Und weil die Autos künftig mit Wasserstoff-, Solar- oder Biogasantrieben ausgestattet sein sollen, suchen die Autohersteller und viele ihrer Zulieferer zurzeit händeringend Experten für Erneuerbare Energien.

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