Ein paar Kilometer südlich von Gießen, inmitten von Wiesen, Raps- und Getreidefeldern, liegt der Blankhof, ein ehemaliges landwirtschaftliches Gehöft. Eine traditionelle Erwerbs- tätigkeit sucht der Besucher dieses Anwesens heutzutage allerdings vergebens. Vielmehr befindet sich dort der Firmensitz der Consel Kofferlösungen GmbH, eines Unternehmens, das mit der Herstellung von Tragesystemen im Bereich Mobile Computing sein Geld verdient.
Das Bauen von Koffern, in die Note-books, portable Drucker, externe Laufwerke, Netzteile, Kabel, Modems, Akkus oder Antennen maßgerecht passen, soll jedoch nicht das einzige Standbein des 25 Jahre alten Unternehmens bleiben. In dem neu eröffneten Consel-Competence-Center (CCC), einem Anbau an das bisherige Firmengebäude, bietet der Hersteller künftig auch Schulungen für Händler und Verbraucher an. Geschäftsführer Karl-Hermann Harfst geht es dabei "im Wesentlichen um den optimalen Einsatz eines mobilen Büros" bei seinen Kunden. Seine Erfahrungen hätten gezeigt, dass "nicht die Anschaffungskosten die echten Kosten seien, sondern die falsche Handhabung und die daraus entstehenden Ausfallkosten die Etats in die Höhe treiben".
Fast wie im Trainingslager
Ein Schwerpunkt im CCC ist die Schulung von Fachhändlern. 40 persönlich zertifizierte Wiederverkäufer weist Hersteller Consel bundesweit derzeit auf, 100 bis 150 sollen es gegen Jahresende sein. In einem eintägigen, kostenlosen Seminar würden Händler mit sämtlichem theoretischen und praktischen Wissen zum Thema "Mo- biles Büro" versorgt, verspricht Harfst. Die Ausbildung könne sogar so weit gehen, dass autorisierte Fachhändler bei Schulungen ihrer Kunden im CCC als Trainer fungieren, erklärt der Consel-Chef.
Womit der zweite Kerngedanke des CCC-Konzepts klar wird: ein Angebot an Unternehmen, ihre Außendienstmitarbeiter vor Ort in deren persönliche Kofferlösungen einzu- führen. Dazu stehen mehrere Schulungsräume für täglich bis zu 100 Teilnehmer zur Verfügung. An anfallenden Kosten muss ein Unternehmen dabei mit etwa 250 Mark je Mitarbeiter und Tag rechnen. Schließlich soll es im Praxiseinsatz nicht soweit kommen, dass "ein Außendienstmitarbeiter bei einem Kunden mit einer wunderschönen Kofferlösung erscheint, aber sein Schweiß strömt, weil die Tintenpatrone leer ist und er nicht weiß, wie er sie wechseln muss", mahnt Karl-Hermann Harfst eindringlich. (tö)
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