Denn sie wissen nicht, was sie tun

15.02.2001

Zahlreiche Preiskriege in den letzten Jahren im Monitorgeschäft ließen bereits den einen oder anderen asiatischen Hersteller über die Klinge springen. Prominente Beispiele dafür waren Royal, einer der Haus- und Hoflieferanten des deutschen Marktführers Belinea und Smile. Das noch junge Jahr 2001 dürfte nun bald die nächsten Opfer fordern. Marktbeobachter prognostizieren, dass Retailer Media-Markt bereits im April die ersten 15-Zoll-LCDs für 999 Mark anbietet. Bei LCDs, die dann erstmals unter 1.000 Mark lägen, stellt sich die Frage: Was zahlt der Verbraucher noch für einen klobigen 17-Zoll-CRT-Monitor? "Sobald die ersten Flachbildschirme für 999 Mark auf dem deutschen Markt sind, sacken die CRT-Preise in den Keller: A-Brands wie Eizo, Sony oder Samsung sind dann für 299 Mark bei den Großflächenmärkten zu haben. CRT-B-Brands werden den Endkunden dann nur noch 149 Mark kosten", prognostiziert ein Hersteller resigniert. Die Produk-tionskosten für einen 17-Zoll-CRT-Monitor liegen in Asien derzeit bei rund 250 Mark. Dem Vernehmen nach hat Monitor-Anbieter Scott bereits im Dezember LCD-15-Zöller für 999 Mark an seine Distributoren verkauft. Der Händlereinkaufspreis lag damit bei 1.099 Mark.

Nur finanziell abgesicherte Hersteller werden sich diesen Preiskampf auf längere Zeit leisten können. Ein anderes Szenario wäre, dass die asiatischen Produzenten früher oder später komplett die CRT-Produktion ein-stampfen. Denn wer zahlt schon gerne drauf? (ch)

www.mediamarkt.de

www.scott.de

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