Denons neues AV-Flaggschiff

19.06.2006

Von Klaus Hauptfleisch

Knapp 7.000 Euro muss man für den neuen 10-Kanal-Surround-Verstärker "Denon AVC-A1XVA" hinblättern. Dafür bringt er aber fünf HDMI-Eingänge, erweiterte Netzwerkfähigkeiten und ein für HDTV komplett überarbeites Videoboard mit. Besitzer des bisherigen Referenzmodells AVC-A1XV sollen auch nicht leer ausgehen. Mit einem Hard- und Software-Upgrade für 1.199 Euro können sie ihr Gerät auf den neuesten Stand bringen. Somit sind beide Geräte für die HDTV-Zukunft gerüstet, die für Premiere-Kunden mit entsprechendem Equipment (Satellit und MPEG-4-fähiger Settop-Box) bei der Übertragung der Fußball-WM schon begonnen hat.

HD-Auflösungen bis 1080p

Statt bisher drei stellt die neue Videoplatine neben einem HDCP-konformen DVI-D-Eingang fünf HDMI-Eingänge zur Verfügung. Hinzu kommen jeweils ein HDMI- und ein DVI-D-Ausgang. Unterstützt werden progressive HDTV-Vollbilder mit bis zu 1.080 Zeilen (1080p).

Alle gängigen analogen Bildsignale werden mit zwölf statt bisher zehn Bit digital ins HDMI-Format umgewandelt. Darüber hinaus bietet der Video-A/D-Wandler auch Noise Shaping (Rauschunterdrückung) und ein verfeinertes De-Interlacing für die Umwandlung TV-typischer Halbbilder in Vollbilder mit doppelter Zeilenzahl an. Basierend auf dem Faroudja-Chip FLI 2310 ermöglicht der HDTV-Scaler über die HDMI-Schnittstelle im Upscaling-Verfahren eine progressive Bildausgabe mit bis zu 1.080 Zeilen. Das heißt, dass unabhängig vom Format der Bildquelle (DVD-Player, Videorekorder oder Settop-Box) HDMI-kompatible Projektoren und Flachbildfernseher angesprochen werden können. Die Ausgabeformate reichen von 480 p bis hin zu 1080i oder sogar 1080p. Für ältere Beamer gibt es einen Komponentenausgang. Das ist ein Fortschritt, denn ältere A/V-Verstärker verstanden sich nur auf ein Video-Format, entweder S-Video oder Komponente.

Dank Ethernet- und Firewire-Anschlüssen lassen sich auch Daten vom PC, aus Musikservern und Internet-Radiostationen abspielen. Für die Konfiguration der AV-Steuerzentrale steht eine serielle Schnittstelle zur Verfügung. Aber bei angeschlossenem WLAN tut es auch ein entsprechend ausgestattetes PDA.

Audio satt

Äußerlich sowie in der Audio-Ausstattung und -Leistung hat sich gegenüber dem Vorgängermodell nichts geändert. Großzügig dimensioniert ist das stabile Netzteil mit seinen sechs getrennten Transformatoren. Das "Pure Audio Chassis" soll eine optimale Anordnung der verschiedenen Schaltungen ermöglichen. Die 10-Kanal-Endstufe mit 10 x 220 Watt bei 6 Ohm ist frei konfigurierbar. Der klangfördernde BiAmping-Modus zum Beispiel empfiehlt sich bei einem 5.1-System auf alle Lautsprecher, in einem 7.1-System hingegen nur auf die Center- und Front-Lautsprecher.

Mit der Multi-Room-Fähigkeit können auch zwei 5.1-Lautsprechersysteme in verschiedenen Räumen betrieben werden. Sollte das nicht reichen, ermöglicht die 16-Kanal-Vorstufe auch den Anschluss zusätzlicher externer Endstufen. Für die Variante mit bis zu acht Hörpositionen bietet sich die Einmessautomatik Audyssey MultEQ-XT an. Im Zusammenspiel mit Denon-Link soll die DDSC-Schaltung bei Anschluss von Denon-Playern für eine verlustfreie Übertragung von Mehrkanal-Ton sorgen. Hinzu kommen das Denon-eigene "Advanced AL24 Processing", Audio-D/A-Wandler von Burr Brown und drei 32-Bit-Advanced-Fließkomma-DSPs (Digital Signal Processors) von Texas Instruments.

Alle Ein- und Ausgangsbuchsen sind selbstverständlich vergoldet. Dazu gehören zwölf 2-Kanal-Eingänge sowie einer für Phono-MM, ein 10-Kanal- und ein 6-Kanal-Eingang und fünf 2-Kanal-Ausgänge sowie Vorverstärker-Ausgänge mit 10-Kanal-, 6-Kanal- und dreimal 2-Kanal-Ton. Jeweils zuweisbar bieten sich noch vier Trigger-Ausgänge an.

Einziger Unterschied zum Upgrade II für das Vorgängermodell AVC-A1XV ist die neue EL-Touch-Panel-Fernbedienung. Wer bereits das 2005 vorgestellte Software-UpgradeI vorgenommen hat, kann sich die entstandenen Kosten beim Erwerb des Upgrade II in vollem Umfang auf ebendieses Upgrade anrechnen lassen.

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