Der Boom kommt für viele ASPs zu spät

09.07.2000

Verrückte Welt: Wenn wir im Deutschen von "Trend" sprechen, nennen es die Amerikaner zu Deutsch "Zeitgeist". So einem Trend oder Zeitgeist folgen laut Marktforscher Ovum viele Software-Anbieter, die ihre ersten Gehversuche als Application-Service-Provider (ASPs) machen. Und tatsächlich kommt der Markt langsam ins Rollen. Lagen die weltweiten Umsätze 1999 noch bei rund einer Milliarde Dollar, sollen sie laut Marktforscher Dataquest bis Ende dieses Jahres auf 3,5 Milliarden Dollar ansteigen und bis 2004 sogar auf 25,3 Milliarden Dollar. Die Analysten bei Ovum gehen in vier Jahren sogar von einem weltweiten ASP-Marktvolumen von 44 Milliarden Dollar aus.

Beide Institute sind sich jedoch einig, dass es mit dem Anbieten von Software nicht getan ist. Denn ihnen zufolge werden die ASPs am besten fahren, die nicht die Anwendung, sondern Services in den Vordergrund stellen. Im Umkehrschluss heißt das, bis der Markt für die Vermietung von Software über das Internet so richtig brummt, werden viele frühe Anbieter auf der Strecke bleiben. So erwartet Dataquest etwa, dass 60 Prozent der Retail-ASPs bis Ende 2001 das Schicksal der meisten Dotcoms ereilen wird: Entweder sie gehen pleite, oder sie werden geschluckt.

Beim ASP-Modell hat Nordamerika die Nase weit vorn. Im Zeitraum zwischen 1999 und 2004 soll der Umsatzanteil aber von 65 auf 45 Prozent zurückgehen. Denn mit der stärkeren Verbreitung von Mobiltelefonen holen auch Europa und Asien mächtig auf. So soll der europäische Umsatzanteil am ASP-Weltmarkt zwischen 1999 und 2004 laut Dataquest von 20 auf 32 Prozent steigen. (kh)

www.dataquest.com

www.ovum.com

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