Bayern ist Meister, na toll, aber spannend ist anders. Doch die Bestätigung, dass, wer vorne nur genug hineinstopft, auch hinten etwas dabei herausbekommt, hat sich einmal mehr bewahrheitet.
Eine Art Geldwäsche ist auch das Übernahmespektakel bei der Telekom. Einst für teuere Kohle unter die Zivilisten gestreut, soll das Papier für nicht einmal ein Drittel des Ausgabepreises von 27 Euro gegen eine halbe T-Aktie eingetauscht werden.
Mit Geld noch mehr Geld machen und das auf Kosten der Kleinen. Und das zu einer Zeit, wo der gemeine Kapitalist gar nicht mehr so hoch angesehen ist, abgesehen bei der FDP. Die hat ja versprochen, dass sie 2006 - wenn sie wieder mitregieren dürfen - die Gewerkschaften und die letzten real existierenden Reste der Betriebsverfassung in die Tonne treten werden. Dann brechen endlich die goldenen Zeiten des globalen Kapitalismus auch in der so rückständigen Heimat an. Glaubt zumindest Westerwelle.
Immerhin werden so die marginalen Unterschiede zwischen den politischen Machtanwärtern sichtbar. Denn 2006 ist Wahljahr und da passiert bekanntlich nichts aufregendes mehr. Ob Müntefering den Kapitalistenjäger auch noch nach der Wahl in NRW gibt, ist ebenso zweifelhaft wie das soziale Gewissen Merkels.
Dabei wäre es langsam Zeit, die inzwischen von allen Seiten angemahnten Maßnahmen zur Belebung der Binnenkonjunktur anzupacken. Die beste scheint mir die Senkung der Arbeitslosigkeit in Verbindung mit einer Mehrwertsteuererhöhung, sowie Lohn- und Gehaltsrunden mit Festbeträgen statt prozentualer Erhöhung. Kaufkraft kommt von unten.
Mein Fazit: Die vernünftigsten Maßnahmen scheitern zu oft an der Gier der Funktionäre. Hüben wie drüben.
Bis demnächst, Euer Querschläger!
Der ComputerPartner-Autor "Querschläger" ist ein Fachhändler aus Rheinland-Pfalz.