Eigentlich müssen die Meldungen der letzten Woche wie Balsam für die geschundene Händlerseele sein. Nicht nur, dass ich Microsoft für jeden aufgeflogenen Raubkopierer dankbar bin, nein, selbst die permanenten Online-Schädlinge bringen uns mit dem Update-Geschäft für Virenscanner wieder in optimistischere Grundstimmung.
Aber bei der Hardware gibt es noch eklatante Schwachstellen. Hardware zu Preisen wie beim Distributor gibt es auch im Internetversand, und oft sind die Transportkosten schon mit dabei. Dabei rufen die Hersteller bei uns an und fragen uns, wo sie uns unterstützen können. Vielleicht hilft ja eine öffentliche Antwort: Macht anständige Preise für alle, stoppt Mengen- und Projektrabatte und sorgt euch mehr um Qualität als um Stückzahlen!
Fast leere Tintenpatronen beim Druckerneukauf, umgelabelte Toner für Drucker und Kopierer, Ausschussgrafikkarten für Billigrechner, No-Name-Netzteile und sonstige speziell für Supermärkte gefertigte "Markenqualität" - das sind keine von Ebay oder Aldi verursachten Probleme, sondern die Folge von mengenorientiertem, marktanteildominantem Denken und Agieren.
Wer es sich als Endkunde leisten kann, Dell gegen HP und Acer auszuspielen, bekommt Preise, von denen der Fachhandel nur träumen kann. Mag sein, dass alles legal und nach heutigem Verständnis seriös ist, fair ist es nicht.
Mein Fazit: Ob der Sellcom-Skandal überhaupt einer ist oder vielleicht eine avantgardistische Realsatire? Irgendwie tut es mir gut, zeigt es doch, wie blödgeil unsere potenzielle Klientel tatsächlich ist.
Bis demnächst, Euer Querschläger!
Der ComputerPartner-Autor "Querschläger" ist ein Fachhändler aus Rheinland-Pfalz.