Der CP-Querschläger: Otto find ich gut!



Karl-Erich Weber, Jahrgang 1959, ist Kaufmann, Autor, freier Journalist und Redakteur. Hauptberuflich seit 1991 mit ITK und Unterhaltungselektronik befasst, schreibt er seit 1998 für unsere Redaktion. Seine ITK-Lieblingsthemen sind die News, Analysen und Projektionen aus Wirtschaft, Markt und Fachhandel sowie die Hersteller mit ihren Produkten. Zudem bloggt, kritisiert und kommentiert er leidenschaftlich Medien und Politik. 
Von neuen Zeiten, Schrottwert und Gewinnmaximierung – was unser Autor zum Actebis/Arques-Deal sagt.

Da haben wir schon andere Helden kennengelernt, die profitable Unternehmen kaputtverkaufen und am Schrottwert profitieren. Nicht so Otto, der sagt sich, wozu als Endkundenverkäufer eine Distribution unterhalten? Wenn das nur alle täten. Warum sie dann damals Actebis kauften, verstehe ich bis heute allerdings nicht Vielleicht Mitleid? Egal, jetzt kann sich Otto um sein Online-Geschäft, die Baumärkte und die verbliebenen Katalogkunden kümmern und braucht sich nicht mehr mit IT-Kram herumzuärgern.

Was nun allerdings der neue Actebis-Peacock-Besitzer Arques vorhat, ist klar. Der unter uns Händlern unbekannte Name, der momentan hinter mehr oder weniger beliebten Großhändlern wie COS, Topedo, Chikara und Avitos steht, will Geld verdienen. Das geht entweder so gemächlich wie bisher oder nach Art des Geschäftes mit Zukäufen, Um- und Wegstrukturierung zwecks aktientauglicher Gewinnmaximierung. Dass angeblich kein Personal auf der Strecke bleibt, ist so wahrscheinlich wie die Einführung des Sozialismus in den USA.

Spätestens nachdem Arques genug optimiert hat und das Unternehmen Actebis als Aktiengesellschaft weiterverkauft, werden wieder neue Zeiten in Soest oder wo auch immer anbrechen. Laut Arques-Strategie soll das normalerweise in drei bis fünf Jahren passieren. Dass bloß der Mantel wechselt und darunter alles gleich bleibt, wer glaubt das noch? Wichtig ist, dass die Menschen bei Actebis Peacock ihre Arbeitsplätze behalten, auch künftig ihre Familien ernähren können. Ist das gesichert, sind die Eigentumsverhältnisse zweitrangig.

Mein Fazit: Der Unterschied zwischen Sanierer und Heuschrecke liegt im Umgang mit den Beschäftigten, in der Moral, in der Weltanschauung. Schaun mer mal!

Bis demnächst, Euer Querschläger!
(Der ChannelPartner-Autor "Querschläger" ist ein Fachhändler aus Rheinland-Pfalz.)

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