Überall steigen die Preise, außer bei IT, Foto und Unterhaltungselektronik! Wäre ich Landwirt oder Obst- und Gemüsehändler geworden, gäbe es jährlich einen neuen Daimler.
Es gibt Branchen, für die sind die binnenwirtschaftlich unbrauchbaren Floskeln der sogenannten Wirtschaftsweisen das reinste Adrenalin. Energiekonzerne oder Industriebarone etwa springen vor Freude im Dreieck, wenn jetzt vor einem Rückfall in die neokapitalistische Steinzeit um 1970 gewarnt wird.
Das war aber auch eine schreckliche Zeit, mit annähernder Vollbeschäftigung, vollen Renten- und Sozialkassen, einem funktionierenden (Aus-) Bildungssystem. Ein Leerstand in den damals noch vorhandenen blühenden Landschaften der einstigen Bundesrepublik? Undenkbar! Die soziale Marktwirtschaft war die tatsächliche Wirtschaftsform, heute ist sie nur noch Makulatur.
Inzwischen kamen Schmidt, Lambsdorf, Kohl und Schröder mit bester Empfehlung der deutschen Exportwirtschaft an die Macht, und seitdem sind wir nicht nur abhängig beschäftigt, sondern exportabhängig. Seither geht alles voran, ein Aufschwung jagt den anderen, eine Reform folgt auf die nächste.
In der Konsequenz geht es uns allen viel besser. So gut, dass wir eine Faulenzerrepublik geworden sind, deren arbeitsscheues Humankapital nur unter Androhung des Existenzverlustes seiner neugesellschaftlichen Aufgabe nachkommt. Das ganze die Globalisierung hemmende Zeug wie Mitbestimmung, Sozialversicherung, Gesundheits- und Altersschutz ab in die Tonne! Mehr Krankheit, mehr Umweltschäden, das ist der Motor! Billiger leben und Wegwerfcomputer für alle. Hurra!
Mein Fazit: Darwin hatte nicht so ganz recht. Wir stammen nicht von den Primaten ab - wir sind sie!
Bis demnächst, Euer Querschläger!
(Der ChannelPartner-Autor "Querschläger" ist ein Fachhändler aus Rheinland-Pfalz.)