Der Duron: Besser und billiger als der Celeron?

14.09.2000
Seit einigen Wochen ist AMDs Antwort auf den Celeron, der "Duron" auf dem Markt. Mit diesem Lowcost-Prozessor will AMD weitere Marktanteile von Intel erobern.

Besonders bei jungen Leuten hat AMD anscheinend einen Stein im Brett. Denn zwischen 80 bis 90 Prozent dieser Käufer entscheiden sich für einen AMD-Prozessor. "Alle Endkunden setzen voll auf AMD-Produkte", sagen Händler von der Münchener Computermeile. Besonders schnelle und preiswerte Prozessoren stünden hoch in der Gunst der Käufer. "Firmenkunden sind da konservativer", erklären die Händler, "sie bestehen auf Intel-CPUs."Als Nachfolger für die beim Endkunden beliebte K6-Reihe schickt AMD seit einiger Zeit den Duron ins Rennen. Jüngste Neuerscheinung ist die 750-MHz-Version, wodurch AMD den Lowcost-Markt anführt. Die Durons sollen Intels Celerons das Wasser abgraben.

Die Rivalen

Der Celeron (ab 566 MHz) enthält einen Prozessorkern, der identisch mit dem Pentium III ist. Einzig der Second-Level-Cache wurde von 256 KB auf 128 KB abgespeckt. Außerdem wurde der FSB-Takt (Frontside-Bus) auf 66 MHz begrenzt. Dies ist die größte Bremse für den Celeron. Nur wer den Celeron übertaktet, weiß um die Leistungsfähigkeit dieses Prozessors.

Intel fertigt den Celeron auf den gleichen Fertigungsstraßen wie den PIII. Deshalb ist die Die-Größe identisch. In der Produktion ist der Celeron also genauso teuer wie ein Pentium-III-Prozessor, er muss aber billiger verkauft werden.

AMD hingegen verwendet einen eigenen speziellen Prozessorkern für den Duron. Es handelt sich also nicht um einen abgespeckten Thunderbird, sondern um einen eigenständigen Prozessor. Die Größe des Thunderbird-Dies beträgt 120 Quadratmillimeter, die des Duron jedoch nur 100 Quadratmillimeter. Das bedeutet weniger Siliziumverbrauch pro Prozessor: Es passen mehr CPUs auf einen Wafer. Deshalb hat AMD einen Fertigungsvorteil gegenüber Intel und kann die Durons preiswerter anbieten.Der größte Unterschied liegt aber in der höheren Bustaktfrequenz des Durons. Mit 200 MHz FSB-Takt hängt er in fast allen Disziplinen den Celeron locker ab. Für den Einsteiger bietet der Duron des-halb eigentlich nur Vorteile. Er kommt mit der Rechenleistung ei-nes PIII-Systems aus und ist we-sentlich billiger. Eines sollte der Einsteiger aber bedenken: Der Du-ron verlangt nach einem speziel-len Board mit einem neuen Chip-satz. Während sich der Celeron in bewährten Boards für den Pentium III einsetzen lässt, wo Kinderkrank-heiten mit Sicherheit schon ausge-merzt sind.

Fazit

Wenn Intel nicht schleunigst reagiert, schwimmen dem Chipgiganten im Lowend-Segment die Felle davon. Die Tage des Celeron dürften gezählt sein. Denn der Duron lässt sich nicht nur preiswerter herstellen, er ist auch um Einheiten schneller als der Celeron. Warum sollte ein Einsteiger daher mit einem langsameren und teureren Prozessor vorlieb nehmen, wenn er etwas Besseres billiger bekommt? Einzig im Office-Bereich könnte Intel seine Vormachtstellung behal-ten. Denn Systemadministratoren setzen immer noch auf Intel. (jh)

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