"Der fleißige Deutsche" hat weltweit die kürzesten Arbeitszeiten

14.05.2003
So viel zum Image des fleißigen Deutschen: Nach wie vor ist West-Deutschland das Land mit der kürzesten tariflichen Jahressollarbeitszeit, wie der aktuelle internationale Arbeitszeitvergleich der BDA (Bundesvereinigung der Arbeitgeberverbände) zeigt. Hierfür wurden 18 Industriestaaten zum Stichtag 1. November 2002 miteinander verglichen.Mit einer durchschnittlichen tariflichen Jahressollarbeitszeit von nur 1.557 Stunden lag West-Deutschland rund 48 Stunden vor Frankreich, das auf Platz zwei rangierte, und 93 Stunden vor Dänemark. Zwischen Deutschland und den USA lagen 347 Stunden. Neben West-Deutschland, Frankreich und Dänemark gehört auch Ost-Deutschland mit durchschnittlich 1685 Stunden zu den Ländern mit den niedrigsten Jahressollarbeitszeiten.Die durchschnittliche tarifliche Wochenarbeitszeit variiert in den Vergleichsländern zwischen 35,66 Stunden (Frankreich) und 40,5 Stunden (Schweiz). Bemerkenswert ist nach Ansicht der Arbeitgeberverbände, dass nicht West-Deutschland, das die niedrigste Jahressollarbeitszeit aufweist, sondern Frankreich das Land mit der kürzesten durchschnittlichen Wochenarbeitszeit ist. Diese starke Verkürzung der tariflichen Wochenarbeitszeit in Frankreich von 39 Stunden im Jahr 1999 auf 35,66 Stunden im Jahr 2002 sei Folge der stufenweisen gesetzlichen Einführung der 35-Stunden-Woche durch die Aubry Gesetze.Nach den negativen Erfahrungen Frankreichs mit der gesetzlichen Einführung der 35-Stunden-Woche - die geplante Zahl neuer Arbeitsplätze entstand nicht, und die Finanzierung stellt ein immer noch ungelöstes Problem dar - ist laut BDA eine gesetzliche Arbeitszeitverkürzung in den meisten Ländern kein Thema mehr. Tarifliche Arbeitszeitverkürzungen gab es dagegen in den vergangenen Jahren in Großbritannien, den Niederlanden, Portugal, Schweden und Spanien. In fast allen Vergleichsländern hielt außerdem der Trend zu weiteren Arbeitszeitflexibilisierungen an. Teilweise wurden Flexibilisierungsvereinbarungen im Gegenzug zur weiteren Verkürzungen der Arbeitszeit getroffen, zunehmend gab es aber auch Vereinbarungen über Flexibilisierungen unabhängig von weiteren Arbeitszeitverkürzungen. Am häufigsten handelt es sich dabei um Vereinbarungen zu Arbeitszeitkonten und die Vereinbarung von Jahresarbeitszeiten.Für Deutschland bedeuten nach Ansicht der BDA die Flexibilisierungsfortschritte in den Vergleichsländern, dass es schwieriger wird, den durch die kurzen Arbeitszeiten entstandenen Wettbewerbsnachteil mittels Arbeitszeitflexibilität auszugleichen. Um die Wettbewerbssituation zu verbessern, müsse in Deutschland größere Anstrengungen unternommen werden, um weitere Flexibilisierungsmöglichkeiten einzuführen und neue, effiziente Flexibilisierungsmodelle zu schaffen – gerade angesichts des verschärften Wettbewerbsdrucks auf Grund der zunehmenden Globalisierung.Durchschnittliche JahresarbeitszeitDurchschnittliche JahresarbeitszeitLandWochenarbeitszeit (Stunden)Jahresurlaub (Arbeitstage)zusätzliche Freizeit (Arbeitstage)Durch Feiertage entfallene ArbeitstageJahressoll-ArbeitszeitDeutschland35,703013,01.557,0Frankreich35,662511,01.604,7Dänemark37,00254,09,01.650,0Niederlande37,5025,36,07,11.669,5Deutschland (Ost)38,303011,01.685,0Großbritannien37,2024,59,01.692,0Norwegen37,502510,01.695,0Belgien37,002011,01.702,0Finnland40,002512,510,01.708,0Schweden38,002511,01.710,0Österreich38,4026,510,51.720,0Italien40,002015,011,01.720,0Spanien38,432314,01.721,7Portugal39,002214,01.768,5Luxemburg40,002810,01.784,0Irland39,00209,01.809,6Griechenland40,00229,01.840,0Schweiz40,5024,49,01.843,6Vereinigte Staaten40,001211,01.904,0Quelle: EU-Kommission(go)

So viel zum Image des fleißigen Deutschen: Nach wie vor ist West-Deutschland das Land mit der kürzesten tariflichen Jahressollarbeitszeit, wie der aktuelle internationale Arbeitszeitvergleich der BDA (Bundesvereinigung der Arbeitgeberverbände) zeigt. Hierfür wurden 18 Industriestaaten zum Stichtag 1. November 2002 miteinander verglichen.Mit einer durchschnittlichen tariflichen Jahressollarbeitszeit von nur 1.557 Stunden lag West-Deutschland rund 48 Stunden vor Frankreich, das auf Platz zwei rangierte, und 93 Stunden vor Dänemark. Zwischen Deutschland und den USA lagen 347 Stunden. Neben West-Deutschland, Frankreich und Dänemark gehört auch Ost-Deutschland mit durchschnittlich 1685 Stunden zu den Ländern mit den niedrigsten Jahressollarbeitszeiten.Die durchschnittliche tarifliche Wochenarbeitszeit variiert in den Vergleichsländern zwischen 35,66 Stunden (Frankreich) und 40,5 Stunden (Schweiz). Bemerkenswert ist nach Ansicht der Arbeitgeberverbände, dass nicht West-Deutschland, das die niedrigste Jahressollarbeitszeit aufweist, sondern Frankreich das Land mit der kürzesten durchschnittlichen Wochenarbeitszeit ist. Diese starke Verkürzung der tariflichen Wochenarbeitszeit in Frankreich von 39 Stunden im Jahr 1999 auf 35,66 Stunden im Jahr 2002 sei Folge der stufenweisen gesetzlichen Einführung der 35-Stunden-Woche durch die Aubry Gesetze.Nach den negativen Erfahrungen Frankreichs mit der gesetzlichen Einführung der 35-Stunden-Woche - die geplante Zahl neuer Arbeitsplätze entstand nicht, und die Finanzierung stellt ein immer noch ungelöstes Problem dar - ist laut BDA eine gesetzliche Arbeitszeitverkürzung in den meisten Ländern kein Thema mehr. Tarifliche Arbeitszeitverkürzungen gab es dagegen in den vergangenen Jahren in Großbritannien, den Niederlanden, Portugal, Schweden und Spanien. In fast allen Vergleichsländern hielt außerdem der Trend zu weiteren Arbeitszeitflexibilisierungen an. Teilweise wurden Flexibilisierungsvereinbarungen im Gegenzug zur weiteren Verkürzungen der Arbeitszeit getroffen, zunehmend gab es aber auch Vereinbarungen über Flexibilisierungen unabhängig von weiteren Arbeitszeitverkürzungen. Am häufigsten handelt es sich dabei um Vereinbarungen zu Arbeitszeitkonten und die Vereinbarung von Jahresarbeitszeiten.Für Deutschland bedeuten nach Ansicht der BDA die Flexibilisierungsfortschritte in den Vergleichsländern, dass es schwieriger wird, den durch die kurzen Arbeitszeiten entstandenen Wettbewerbsnachteil mittels Arbeitszeitflexibilität auszugleichen. Um die Wettbewerbssituation zu verbessern, müsse in Deutschland größere Anstrengungen unternommen werden, um weitere Flexibilisierungsmöglichkeiten einzuführen und neue, effiziente Flexibilisierungsmodelle zu schaffen – gerade angesichts des verschärften Wettbewerbsdrucks auf Grund der zunehmenden Globalisierung.Durchschnittliche JahresarbeitszeitDurchschnittliche JahresarbeitszeitLandWochenarbeitszeit (Stunden)Jahresurlaub (Arbeitstage)zusätzliche Freizeit (Arbeitstage)Durch Feiertage entfallene ArbeitstageJahressoll-ArbeitszeitDeutschland35,703013,01.557,0Frankreich35,662511,01.604,7Dänemark37,00254,09,01.650,0Niederlande37,5025,36,07,11.669,5Deutschland (Ost)38,303011,01.685,0Großbritannien37,2024,59,01.692,0Norwegen37,502510,01.695,0Belgien37,002011,01.702,0Finnland40,002512,510,01.708,0Schweden38,002511,01.710,0Österreich38,4026,510,51.720,0Italien40,002015,011,01.720,0Spanien38,432314,01.721,7Portugal39,002214,01.768,5Luxemburg40,002810,01.784,0Irland39,00209,01.809,6Griechenland40,00229,01.840,0Schweiz40,5024,49,01.843,6Vereinigte Staaten40,001211,01.904,0Quelle: EU-Kommission(go)

Zur Startseite