Der Fokus-Distributor

17.08.2007
Diesmal hat Also seine Hausmesse wieder im heimischen Straubing durchgeführt. Etwa 750 Händler folgten der Einladung des Distributors.

Von Dr. Ronald Wiltscheck

Im Vorjahr hat Also die Einweihung des neuen Logistikzentrums zum Anlass genommen, seine Händlerschaft nach Braunschweig einzuladen. In diesem Jahr fand die Hausmesse wieder am deutschen Hauptsitz des Distributors in Straubing statt. Dafür gab es eine Premiere der anderen Art: Zum ersten Mal zog sich die Veranstaltung über zwei Tage hin und wurde mit dem abendlichen Besuch des weit über die Grenzen Niederbayerns hinaus bekannten Gäubodenfests verknüpft.

Fokus auf 22 Hersteller

Doch nicht alle 22 ausstellenden Hersteller waren davon begeistert: Am ersten Tag war der Andrang des Publikums noch leicht gedämpft, sodass viele der Aussteller immer wieder Zeit für einen Plausch oder zum Erledigen ihrer E-Mail-Korrespondenz fanden. Doch am zweiten Tag der Hausmesse änderte sich die Situation grundlegend. Da nutzte die Mehrheit der angemeldeten Händler die Gelegenheit, die Arbeitswoche beim Besuch des Gäubodenfests in Straubing ausklingen zu lassen.

Davor stand aber erst das Geschäft. Zwar stellten einige Hersteller wie Asus, IBM und Lenovo auch ihre neuen Partnerinitiativen in Vorträgen vor, doch die meisten der nach Straubing angereisten Fachhändler wollten vor allem mit den für sie zuständigen Also-Mitarbeitern und den Partner-Managern der anwesenden Hersteller sprechen. Und davon machten sie regen Gebrauch - sogar bis zum späten Abend auf dem Gäubodenfest. Dort waren am Donners- tagabend 300 und am Freitag 450 Also-Mitarbeiter, Vertreter der Hersteller und Fachhändler am Feiern.

In seiner Begrüßungsrede betonte Also-Deutschland-Geschäftsführer Michael Dressen, dass er Also als den Fokus-Distributor sieht. Konkret bedeutet dies, dass man sich auf wenige Hersteller konzentriere, derzeit 22, diese aber sehr intensiv betreue: "Ein Broadliner kann das nicht leisten", so Dressen.

So gibt es bei Also für jeden größeren Hersteller wie FSC, HP, Acer, Toshiba und andere je eine eigene Geschäftseinheit. Lediglich die Softwareanbieter Microsoft, Adobe und Symantec sowie die Peripheriegerätehersteller Canon, Kyocera und Lexmark werden jeweils von einer einzigen Business Unit betreut. Diese fallen aber dafür dementsprechend groß aus. Insgesamt existieren bei Also Deutschland 13 herstellerbezogene Geschäftseinheiten.

Hierzulande beschäftigt der Distributor rund 300 Mitarbeiter, das sind 30 mehr als noch Ende 2006. Und der Personalzuwachs ist auch gerechtfertigt, denn der Umsatz von Also Deutschland fiel im ersten Halbjahr 2007 um 22 Prozent höher aus als in der ersten Jahreshälfte 2006. DieseSteigerung erzielte der Distributor durch Marktanteilsgewinne im bestehenden Produktportfolio sowie mit den neu hinzugekommenen Herstellern Asus, Logitech und Samsung.

Damit ist Also Deutschland deutlich stärker als der Markt und auch stärker als die Schweizer Mutter (plus neun Prozent) gewachsen. Überdurchschnittlich zugelegt haben bei dem Distributor die Bereiche Server, hier vor allem mit HP, Notebook, Peripherie und Security. Weiteres Steigerungspotenzial gibt es laut Dressen noch in den Segmenten Storage und Netzwerke. Besonders gut entwickelt hat sich bei Also ferner der Softwarebereich, die dort erzielten Umsätze konnte der Distributor um mehr als 22 Prozent steigern. Viel investiert hat Also auch in die Ausbildung seiner Mitarbeiter. So beschäftigt der Großhändler derzeit 20 Microsoft-Lizenz-Spezialisten - in der Softwareabteilung und im SMB-Vertrieb.

Eine Botschaft an alle Hersteller hat Dressen auf der Also-Hausmesse noch unbedingt verkünden müssen: Die Frachtkosten sollten immer im Preis berücksichtigt werden. "Es macht schon einen Unterschied aus, ob ich zehn Notebooks einzeln verschicke oder sie in einer Lieferung zusammenfasse." Mehr Ehrlichkeit täte hier laut Dressen not, damit auch die Fachhändler ihre Bestellungen sorgfältiger planen.

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