Der Gang zum Insolvenzrichter

03.07.2003

Die Bemühungen des Geschäftsführers Holger Laufenberg waren vergeblich. Am 25. Juni stellte er beim Amtsgericht Dortmund den Insolvenzantrag für die Selling Point Großhandels GmbH. Das bestätigte das Unternehmen in einer offiziellen Mitteilung. Vor rund einem Monat hat der Kreditversicherer Hermes dem Dortmunder Distributor die Kreditlinien eingefroren und die Vorlage der Bilanzen angeordnet (siehe ComputerPartner 23/03, Seite 20). Parallel zur Vorlage der Unterlagen bei Hermes suchte Laufenberg nach Finanzierungsalternativen wie Factoring oder einem Fremdinvestor. Die Einigung mit dem Fremdinvestor kam jedoch augenscheinlich zu spät.

Das Unternehmen macht es sich einfach und schiebt die Schuld dem Versicherer in die Schuhe: "Selling Point hat in den vergangenen acht Jahren jedes Geschäftsjahr mit Gewinn abgeschlossen, selbst in Q1/2003 waren wir in den schwarzen Zahlen. Probleme für das Unternehmen kamen erst auf, als Kreditversicherer Hermes sein Engagement mit Selling Point beschränkte und um Überprüfung der Bilanzen bat," sagt Laufenberg. Die Zukunft des Unternehmens sei laut Auffassung des Geschäftsführers im Moment nicht absehbar. Am 26. Juni begann der Insolvenzverwalter mit der Prüfung der Gesellschaft.

Nach Sky Electronics und Elko ist die Selling Point GmbH der dritte mittelständische Distributor, der innerhalb der vergangenen vier Wochen den Gang zum Insolvenzgericht antreten musste. Auch die RFI Distribution wird am 30. Juni liquidiert (lesen sie dazu auch Seite 28 der vorliegenden Ausgabe). (bw)

www.sellingpoint.de

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