Der geplatzte Traum

17.01.2002

Die Chipindustrie ist von weltweiten Überkapazitäten gekennzeichnet, Preise fallen, immer mehr Hersteller geben die verlustreiche Produktion auf. Bereits Anfang August 2001 gab Toshiba die Schließung einer kompletten Produktionslinie und damit die Einschränkung der Produktion um 25 Prozent bekannt. Der rasante Preisverfall hatte auch Infineon im vergangenen Jahr schwer zugesetzt sowie zu Verlusten und Stellenabbau des Konzerns beigetragen.

Den Ausweg aus der Krise sahen beide Unternehmen in einer Kooperation. Gemeinsam wollte man die Produktionskosten für Speicherchips senken und so Synergieeffekte erzielen. Im Dezember schließlich platzten die Verhandlungen - die Mutterfirma Toshiba lehnte ab. Laut Infineon gab es auch einen Knackpunkt bei den Verhandlungen, denn Infineon hätte die Restrukturierungskosten von Toshiba übernehmen müssen. Branchenkenner schätzten die Summe auf 500 Millionen Euro. Toshiba hat sich Ende vergangenen Jahres vollständig aus der Halbleiterbranche zurückgezogen und die gesamten Chipfabriken an den US-Konzern Micron verkauft. (kat)

www.infineon.de

www.toshiba.de

www.micron.com

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