Der große Lauschangriff im Netz: 90 Prozent der User sind wehrlos gegen Spione

18.09.2003
In Deutschland müssen User aufgrund der aktuellen Tauschbörsen-Debatte verstärkt damit rechnen, dass ihre Aktivitäten im Netz aufgezeichnet werden. Sagt jedenfalls Rene Holzer, Geschäftsführer von Nutzwerk. Er will erfahren haben, dass allein beim Anbieter Tiscali derzeit etwa 160 Poweruser unter intensiver Beobachtung stehen. Was rechtlich problematisch ist, wie der Manager meint: "Uns ist nicht bekannt, dass der 'große Lauschangriff' ohne Gerichtsbeschluss durchgeführt werden darf. Anscheinend möchten die Internet-Provider sich bei der Musikindustrie einschleimen und bereits einfach auf Verdacht ihre Kunden verraten". Der Dienstleister hat nun unter www.safersurf.com/anonym-surfen einen Test bereitgestellt, mit dem eigene Anonymität im Netz geprüft werden kann. Dabei werden die am meisten verbreiteten Schnüffeltaktiken simuliert, die "Mitlauscher" im Internet anwenden. 8.000 Tests wurden bisher ausgewertet. Ergebnis: Bei mehr als 90 Prozent konnte kein aktiver Schutz vor Schnüffelpraktiken festgestellt werden. Etwa die gleiche Prozentzahl sei nicht ausreichend vor der Speicherung durch Web-Spione, die das Nutzerverhalten aufzeichnen, geschützt, erklärt Holzer. "Vor allem unbedarfte Anwender werden immer wieder Opfer von Spionageattacken. Viele sind mit der Installation, der Konfiguration und den Updates sogenannter Anonymisierer schlicht überfordert". Seine Empörung darüber, dass dies offenbar immer häufiger ausgenutzt wird, ist allerdings nicht ganz uneigennützig: Holzer ist Erfinder und Anbieter von "SaferSurf", einem zentralen und kostenpflichtigen Sicherheitsdienst, der auf Wunsch des Nutzers bei jedem Site-Wechsel die Informationen aus dem Datenstrom löscht, die ein "Mitlauscher" auswerten könnte. (mf)

In Deutschland müssen User aufgrund der aktuellen Tauschbörsen-Debatte verstärkt damit rechnen, dass ihre Aktivitäten im Netz aufgezeichnet werden. Sagt jedenfalls Rene Holzer, Geschäftsführer von Nutzwerk. Er will erfahren haben, dass allein beim Anbieter Tiscali derzeit etwa 160 Poweruser unter intensiver Beobachtung stehen. Was rechtlich problematisch ist, wie der Manager meint: "Uns ist nicht bekannt, dass der 'große Lauschangriff' ohne Gerichtsbeschluss durchgeführt werden darf. Anscheinend möchten die Internet-Provider sich bei der Musikindustrie einschleimen und bereits einfach auf Verdacht ihre Kunden verraten". Der Dienstleister hat nun unter www.safersurf.com/anonym-surfen einen Test bereitgestellt, mit dem eigene Anonymität im Netz geprüft werden kann. Dabei werden die am meisten verbreiteten Schnüffeltaktiken simuliert, die "Mitlauscher" im Internet anwenden. 8.000 Tests wurden bisher ausgewertet. Ergebnis: Bei mehr als 90 Prozent konnte kein aktiver Schutz vor Schnüffelpraktiken festgestellt werden. Etwa die gleiche Prozentzahl sei nicht ausreichend vor der Speicherung durch Web-Spione, die das Nutzerverhalten aufzeichnen, geschützt, erklärt Holzer. "Vor allem unbedarfte Anwender werden immer wieder Opfer von Spionageattacken. Viele sind mit der Installation, der Konfiguration und den Updates sogenannter Anonymisierer schlicht überfordert". Seine Empörung darüber, dass dies offenbar immer häufiger ausgenutzt wird, ist allerdings nicht ganz uneigennützig: Holzer ist Erfinder und Anbieter von "SaferSurf", einem zentralen und kostenpflichtigen Sicherheitsdienst, der auf Wunsch des Nutzers bei jedem Site-Wechsel die Informationen aus dem Datenstrom löscht, die ein "Mitlauscher" auswerten könnte. (mf)

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