IT-Gehälter 2024

Der Gehaltsvergleich in der Informatik

Hans Königes war bis Dezember 2023 Ressortleiter Jobs & Karriere und damit zuständig für alle Themen rund um Arbeitsmarkt, Jobs, Berufe, Gehälter, Personalmanagement, Recruiting sowie Social Media im Berufsleben.
Die Gehälter von IT-Kräften entwickeln sich im Vergleich zu anderen Berufsgruppen weiterhin überdurchschnittlich gut. IT-Architekten und Data Scientists machen einen kräftigen Sprung nach vorne.

"IT-Fachkräfte werden nach wie vor gesucht, und das wird auch weiterhin so bleiben - weshalb sich Gehälter positiv entwickeln", analysiert Julian Stahl, Arbeitsmarktexperte bei der kununu-Muttergesellschaft New Work, die Situation der IT-Beschäftigten. Stahl und seine Kolleginnen und Kollegen haben exklusiv für die Computerwoche eine Auswertung ihrer IT-Gehaltsdaten vorgenommen.

Stahl gibt aber auch zu bedenken, dass "der Hype um die Fachkräfte ein Stück weit gebrochen ist", nachdem es bei den großen Tech-Konzernen Entlassungswellen gab. Auch in Deutschland sahen die Zahlen schon mal besser aus: Denn laut Bundesagentur für Arbeit im Sommer aus diesem Sommer wurden rund 20 Prozent weniger offene Stellen im Bereich Softwareentwicklung und Programmierung gemeldet als vor einem Jahr. Stahls Fazit: "Die gesunkene Nachfrage macht Gehaltsverhandlungen schwieriger."

KI ersetzt keine Berufserfahrung

Wie in anderen Berufsgruppen auch, wirkten sich die Entwicklungen im Bereich der Künstlichen Intelligenz auf die Art der Arbeit im IT-Umfeld aus. Verschiedene Studien legen nahe, dass große Teile der Arbeit im IT-Bereich automatisiert werden könnte. Allerdings gelte das vor allem für repetitive Tätigkeiten und Einstiegskompetenzen. "Berufserfahrung und Führungskompetenzen bleibt nach wie vor wichtig und sind so gut wie nicht automatisierbar - was sich wiederum in höheren Gehältern niederschlägt", weiß Stahl.

Im Beruferanking unter erfahrenen Fachkräften mit drei bis sechs Jahren Berufserfahrung beziehen Softwarearchitekten mit rund 73.000 Euro das höchste Gehalt. Auf Platz zwei folgen die Data Scientists mit rund 71.500 Euro im Jahr, dann die IT-Security-Experten mit 69.000 Euro und dahinter die SAP-Berater mit ca. 64.000 Euro Jahresgehalt.

IT-Spporter am unteren Ende der Gehaltsskala

Das Schlusslicht unter den IT-Fachkräften bilden nach wie vor - und da hat sich seit Jahren so gut wie nichts verändert - die Mitarbeiter im IT-Support, die rund 42.000 Euro im Jahr in der Tasche haben und die Systemadmins, die immerhin um die 4000 Euro im Jahr mehr nach Hause nehmen, sprich durchschnittlich rund 46.500 Euro verdienen.

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Große Bandbreite schom beim Einstieg

Interessant ist die große Bandbreite selbst im Berufseinstieg. Wer also im Support einsteigt, verdient im ersten Berufsjahr um die 37.000 Euro im Jahr. Spitzenverdiener bei den Junioren ist der Data Scientist mit immerin 54.000 Euro Jahresgehalt. Nicht beklagen dürfen sich ebenfalls die jungen SAP-Berater mit 49.000 Euro Jahressalär und die Projektmanager mit 47.500 Euro.

Keine Frage: Berufserfahrung macht sich bezahlt, wie die Gehaltsentwicklung in den einzelnen Berufsgruppen zeigt. Bei den Experten mit über zehn Jahren Erfahrung rangiert jetzt der Softwarearchitekt an erster Stelle. Er darf sich über ein Jahresbruttogehalt von 91.000 Euro freuen. Er liegt damit vor dem SAP-Berater und dem Projektmanager, die um die 82.000 Euro auf dem Lohnzettel haben, und dem Security-Fachmann mit 81.500 Euro. Am unteren Gehaltsende stehen die Systemadmins mit 57.000 Euro pro Jahr sowie die Supporter mit 49.500 Euro.

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An das Gehaltsniveau ihrer Chefs kommen IT-Fachkräfte trotz aller Berufserfahrung nicht heran. Allerdings zeichnet sich ab, dass die Gehaltsschere zwischen Führungs- und Fachkraft im Laufe der Jahre kleiner geworden ist. Verdient der "normale" Softwareentwickler 57.000 Euro im Jahr, sind es als Führungskraft rund 66.000 Euro. Ähnlich klein ist der Unterschied beim Berater, wo der Unterschied 12. 000 Euro ausmacht, heißt, 60.000 für die Fachkraft, 72.000 für die Führungskraft, oder auch beim Architekten: Er verdient schon als Fachkraft sehr gut mit 83.000 Euro Jahresgehalt und verbessert sich auf rund 88.000 Euro.

Interessant ist noch der zusätzliche Vergleich von Männern und Frauen, wobei der Unterschied in der IT-Industrie nicht so groß ist wie in anderen Branchen und auch zwischen Fach- und Führungskräften - in beiden Kategorien nämlich macht die Differenz um etwa fünf bis zehn Prozent aus.

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Die Unternehmensgröße hat Einfluss auf die Höhe des Gehalts. Je größer das Unternehmen, umso höher die Vergütung. In einem kleinen Betrieb mit bis zu 100 Mitarbeitern nimmt der Computerfachmann rund 55.500 Euro nach Hause. Wechselt er zu einem größeren Mittelständler mit bis zu 1000 Beschäftigten, sind es gleich rund 5000 Euro mehr pro Jahr. Bevorzugt er einen Konzern, kommen noch einmal rund 15.000 bis 20.000 Euro drauf.

Biotechnologie zahlt am besten

In der Biotechnologie verdienen IT-Profis deutlich mehr als in anderen Branchen.
In der Biotechnologie verdienen IT-Profis deutlich mehr als in anderen Branchen.
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Einen entscheidenden Einfluss auf das Gehalt hat auch die Branche, zu der der Arbeitgeber gehört. So verdienen IT-Experten in der Biotechnologie ein Drittel mehr als ihre Kollegen über alle Branchen weg. Überdurchschnittliche Gehälter zahlt auch die Halbleiterindustrie, der Maschinenbau und die Softwareindustrie. Im Einzelhandel, in Krankenhäusern, in der Zeitarbeit und im Call Center müssen IT-Profis dagegen mit Gehältern vorlieb nehmen, die zwischen 15 und 25 Prozent unter dem Durchschnitt liegen.

Gehaltsgap zwischen Ost und West

Selbst in der Hightech-Region Dresden liegen die IT-Gehälter 15 Prozent unter dem Bundesdurchschnitt.
Selbst in der Hightech-Region Dresden liegen die IT-Gehälter 15 Prozent unter dem Bundesdurchschnitt.
Foto: Andrew Mayovskyy - shutterstock.com

Schließlich sind nach wie vor große Gehaltsunterschiede auch zwischen den Regionen feststellbar. Während Arbeitgeber in Metropolen wie Frankfurt am Main und München rund 20 Prozent mehr als der Bundesdurchschnitt bezahlen, müssen sich IT-Mitarbeiter in Niedersachsen oder Schleswig-Holstein mit zehn bis 15 Prozent unter dem Durchschnitt bescheiden.

Noch stärker - aber auch das ist keine neue Erkenntnis - ist das Gefälle zwischen Ost und West. So liegt das Schlusslicht Mecklenburg-Vorpommern fast 30 Prozent oder auch Städte wie Cottbus oder Frankfurt an der Oder, und selbst die Hightech-Region Dresden noch rund 15 Prozent unter dem Durchschnitt. Damit vergrößert sich die Schere zwischen Ost und West, vor zwei Jahren lagen die ostdeutschen Regionen nämlich nur um zehn bis 20 Prozent unter dem Bundesdurchschnitt.

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