Der IMac wird demnächst über Retailer angeboten

22.10.1998

FELDKIRCHEN: Dank des US-Hits "iMac" meldet Apple sich nach langer Abwesenheit im abgelaufenen Geschäftsjahr 1997/98(30.9.1998) wieder in der Profitzone zurück. Auch hierzulande will Deutschland-Chef Peter Dewald dem iMac Flügel verleihen und ihn noch vor Weihnachten in die Regale eines Retailers stellen.

"Der Markt ist durch eine erhöhte Nachfrage nach unseren Produkten gekennzeichnet. Apple und seine Vertriebspartner befinden sich gegenwärtig im Aufwind", verkündet Peter Dewald, Geschäftsführer der Region DACH (Deutschland, Österreich, Schweiz) bei Apple Deutschland in Ismaning. Die Zahlen zu Deutschland nennt er nur indirekt: "Unser Umsatz ist im Vergleich zum vorhergehenden Geschäftsjahr in etwa gleichgeblieben, obwohl wir uns ja bekanntlich aus einigen Produktsegmenten komplett zurückgezogen haben." Mit anderen Worten: G3-Rechner, Powerbooks, iMacs und Mac OS häuften bei den Feldkirchenern rund 340 Millionen Mark Umsatz an. Weltweit konnte Apple für das abgelaufene Geschäftsjahr 5,9 Milliarden Dollar Umsatz ausweisen (siehe Grafiken). Und Gewinn: 309 Millionen Dollar statt des Milliardenverlusts im letzten Jahr. Das weltweite Absatzwachstum beziffert Dewald mit 28 Prozent; die PC-Marktanteile von Apple liegen in Deutschland bei zwei bis drei Prozent, weltweit bei zirka fünf bis sechs Prozent.

IMac wird im "Store-in-Store"-Vertrieb über Retail angeboten

Auch bei Apple-Händlern scheint das neue Erfolgsgefühl schon angekommen zu sein. "Wir wittern wieder Morgenluft", erklärt ein Münchener Apple-Partner. Er sieht durch die Aufmerksamkeit, die der iMac in Konsumentenkreisen bewirkte, die Macintosh-Alternative zur "Wintel"-Koalition auch in der Unternehmenscomputerei wieder aufleben. Da stören ihn auch Lieferengpässen bei G3-Rechnern und Powerbooks nicht.

Und nicht einmal die Apple-Absicht, den iMac noch vor dem Weihnachtsgeschäft auch bei einem Retailer anzubieten, wie Dewald ankündigt. Denn an dem iMac verdient kein Händler was, wie ComputerPartner vorgerechnet wurde.

So kann Apple-Chef Dewald beruhigt seinen Retail-Plan skizzieren: "Wir stellen ein ,Store-in-Store-Konzept vor", betont er. "Dabei legen wir besonderen Wert darauf, daß die Verkäufer die Kunden auch angemessen beraten können - und daß wir die nötige Software dort direkt vor Ort für den Heimanwender verfügbar anbieten können."

Zum umstrittenen Online- und dem Direktgeschäft wollte Dewald keine Aussage machen. Allerdings bestätigte er unter Hinweis auf Apple-CEO Steven Jobs, daß beides in den USA ausgebaut werden soll. (du/wl)

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