Arbeitsformen und Arbeitstrend

Der IT-Mitarbeiter der Zukunft



Renate Oettinger war Diplom-Kauffrau Dr. rer. pol. und arbeitete als freiberufliche Autorin, Lektorin und Textchefin in München. Ihre Fachbereiche waren Wirtschaft, Recht und IT. Zu ihren Kunden zählten neben den IDG-Redaktionen CIO, Computerwoche, TecChannel und ChannelPartner auch Siemens, Daimler und HypoVereinsbank sowie die Verlage Campus, Springer und Wolters Kluwer. Am 29. Januar 2021 ist Renate Oettinger verstorben.
Unter den talentiertesten Arbeitnehmern zeichnet sich eine Migration ab – von der Festanstellung zum Projektarbeiter. Unternehmen müssen sich darauf einstellen, erklärt Andreas Wartenberg.
Der IT-Mitarbeiter von morgen muss auch Prozesswissen mitbringen.
Der IT-Mitarbeiter von morgen muss auch Prozesswissen mitbringen.

Die Zukunft vieler Unternehmen wird die Projektorganisation sein, mit nur geringem Stamm an festen Mitarbeitern, aber einem großer Pool an freien Mitarbeitern. Ein typisches Arbeitsmodell der Zukunft oder der kommenden Generation wird der Projektarbeiter sein. Arbeitnehmer werden nicht in Langzeitmodellen angestellt sein, sondern werden in einem Turnus von zwei bis drei Jahren verschiedene Projekte bedienen.

Jedes Projekt wird einen Anfang und ein Ende haben und jedes Projektteam wird aus unterschiedlichen Mitarbeitern zusammengesetzt sein, die motiviert über einen Zeitraum X zusammenarbeiten und auch die Verantwortung für Ihre jeweiligen Bereiche übernehmen werden.

Ein modernes ‚Project Rotation‘ und damit ein über den eigenen Tellerrand schauen wird sich künftig durchsetzen. Es werden nicht mehr gleichbleibende Aufgaben übernommen, sondern eine Rotation wird erfolgen. Dies nicht nur Unternehmens-intern, sondern auch extern und durchaus auch in internationalem Stil.

Hohe Bereitschaft zur Weiterbildung

Gegenüber heute muss der IT-Mitarbeiter nicht nur das IT-Know-how beherrschen, sondern vermehrt vertieftes Fach- und Prozesswissen einbringen. Er muss verstehen können, was das Business benötigt, respektive eine noch höhere Bereitschaft zum selbstständigen und laufenden Weiterbilden in den Technologien mitbringen. Darüber hinaus werden ein gutes Verständnis aller Sicherheitsrelevanten Fragen über IT-Technologie und auch juristische Sicherheit eine Grundvoraussetzung sein.

Zudem muss er zeitnah, pragmatische und "kreative" Lösungen implementieren und nicht perfekte Lösungen anstreben. "Es wird keine Nischen mehr geben, in denen wir gemütliche Schreibtische haben und ausgedehnte Kaffeepausen bezahlt bekommen. Alles, was die Industriekultur ja auch so komfortabel machte – das Gleichmaß, die Unschärfe, die Fehlertoleranz, die Nischen, die Delegationsmöglichkeiten an andere, aber auch die saubere und komfortable Trennung zwischen Arbeit und Freizeit – geht zu Ende", so der Trendforscher Matthias Horx.

Tatsächlich befindet sich die Arbeitswelt im Umbruch. In Zukunft werden immer mehr Unternehmen in immer weiteren Bereichen die Projektorganisation einführen. Nur ein geringer Stamm von Mitarbeitern wird noch fest angestellt sein. Das Gros stellt speist sich aus einem wachsenden Pool von freien Mitarbeitern. Diese Projektarbeiter werden in einem Turnus von zwei bis drei Jahren verschiedene Projekte bedienen. Jedes Projekt wird einen Anfang und ein Ende haben, und jedes Projektteam setzt sich aus unterschiedlichen Mitarbeitern zusammen.

Auf der nächsten Seite geht es u.a. um Merkmale eines Projektarbeiters.

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