Der kleine, große Preisunterschied

21.04.2005
Die Preise für elektronische Markenartikel wie Digitalkameras, Computer und Drucker liegen im deutschen Einzelhandel teilweise um mehr als 50 Prozent auseinander.

Die Preise für elektronische Markenartikel wie Digitalkameras, Computer und Drucker liegen im deutschen Einzelhandel teilweise um mehr als 50 Prozent auseinander. Die meisten Verbraucher unterschätzen jedoch diese Preisdifferenzen und gehen von Unterschieden von höchstens 20 Prozent aus. Dieses Auseinanderklaffen der Verbrauchererwartung und der Preisgestaltung im Einzelhandel zeigt eine aktuelle Studie des deutschen Preisvergleichsdienstleisters Schottenland.de.

So rechnet mehr als ein Drittel der von Schottenland.de befragten 250 Verbraucher für ein- und dasselbe Produkt mit Preisunterschieden von höchstens zehn Prozent, egal, wo sie in Deutschland einkaufen. Dies gilt sowohl für den stationären Einzelhandel als auch für den Internet-Handel.

Rund ein Fünftel geht von maximal 20 Prozent Preisdifferenz bei elektronischen Markenartikeln aus. Jedem zehnten Verbraucher ist laut "Schotten-Studie" klar, dass ein Produkt über die Hälfte teurer sein kann, wenn man es im "falschen" Laden kauft. Und fünf Prozent schätzen sogar, dass eine Kamera, ein Computer, ein Drucker oder ein sonstiger Elektronikartikel im teuersten Laden mehr als doppelt so teuer ist wie beim Billiganbieter.

Die tatsächliche Preisverschiebung sieht laut Schottenland.de wie folgt aus:

Preisdifferenzen von bis zu 50 Prozent sind bei elektronischen Markenartikeln der Regelfall im deutschen Einzelhandel. In Einzelfällen sind Unterschiede von über 50 Prozent festzustellen. Vor allem für neue Produkte, die noch nicht allgemein im Handel verfügbar sind, würden die lieferfähigen Händler gelegentlich Preisaufschläge von 100 Prozent und mehr verlangen.

Als Faustregel gilt nach Schotten-Rechnung: Wer online einkauft, zahlt im Prinzip weniger. Im Durchschnitt lässt sich im Internet ein Preis finden, der mindestens 15 Prozent unterhalb des günstigsten Angebotes im stationären Einzelhandel liegt.

Doch jetzt kommt das große Aber, das selbst die Preisfüchse erkannt haben: Der Preisvorteil wird oftmals durch Zuschläge für eine Transportversicherung, eine Versandpauschale oder einen Aufpreis für Expresslieferung wieder wettgemacht.

Meinung der Redakteurin:

Was der Preisvergleichsdienst bei seiner Berechnung aber völlig außer Acht gelassen hat, ist der enorme Mehraufwand, den ein stationärer Händler zum Wohle seiner Kunden leistet: Beratung, Service, Installationshilfe, um nur einige zu nennen. Und Ladenmiete, Mitarbeitergehalt und Bevorratung kosten nun einmal Geld. (go)

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