Schritt 2: Co-Kreieren

Der Kunde als Schöpfer

31.01.2013

Beispiele gibt es genug

Es gibt eine unglaubliche Fülle von Geschichten, die über erfolgreiche Crowdsourcing-Projekte kursieren. So suchte der Outdoor-Spezialist Mammut Ideen, wie er sein 150-Jahr-Jubiläum begehen könnte. Insgesamt 171 Externe beteiligten sich an der Aktion. Dabei kamen 292 Ideen zusammen. Der Schweizer Einzelhandelsriese Migros hat mithilfe seiner Kunden unter anderem die sehr erfolgreichen Marmeladensorten Erdbeermund und Herbstsünde entwickelt.

Mc Donald’s hat für seine Crowdsourcing-Aktion ‚Mein Burger‘, bei der über 116.000 Kreationen eingereicht wurden, über 1,5 Mio User gevoted haben und fünf Burger tatsächlich auf die Speisekarte kamen, gerade einen Effie-Award in Gold bekommen. Der Effie ist eine der begehrtesten Auszeichnungen der Werbewirtschaft. Er misst die Effizienz einer Kampagne.

Die Deutsche Telekom konnte für ihre Million-Voices-Aktion eine Vielzahl von Online- und Offline-Kanälen einbinden. Hierzu wurde Thomas D, ein Bandmitglied der ‚Fantastischen Vier‘ gewonnen. Er spielte den Welthit ‚7 Seconds‘ neu ein, indem er hochgeladene Audio- und Videosequenzen von über 11.000 Personen mit eigenen Interpretationen mischte. Das Ergebnis finden Sie hier: http://www.myvideo.de/watch/7850567/Thomas_D_Million_Voices_Musikvideo

Der Klassiker Blowfly Beer

Eines der ersten weltweit bekannt gewordenen Crowdsourcing-Projekte stammt aus Australien. Dort entstand eine neue Biermarke zu 100 Prozent durch das Zutun von Dritten: Blowfly Beer. Die Gründer waren keine Bierbrauer und hatten keinerlei Insiderwissen über den dortigen Biermarkt, den sich zwei nationale Marken teilten. Sie entschieden sich, alles anders zu machen, als es Brauereien klassischerweise tun.

So ließen sie alle, die Lust dazu hatten, in Internet über den Namen, die Geschmacksrichtungen, das Logo, den Flaschentyp, den Preis, die Bierkästen, die Verkaufsstellen und die Location für die Eröffnungsparty abstimmen. Wer mitmachte, bekam zum Dank Brewtopia-Aktien und wurde hierdurch zum Miteigentümer. "Das Bier hatte 16.000 Markenbotschafter, bevor es überhaupt zu kaufen war", erzählte der Vorstandsvorsitzende Liam Mulhall.

Auch nach dem Start passierte das meiste in Zusammenarbeit mit den Fans. So wurde das Bier nicht früh am Morgen durch die Hintertür angeliefert, sondern dann, wenn die Bars voll waren, immer durch den Haupteingang und über den Bar-Tresen hinweg. Das Ganze ging mit viel Hallo vonstatten, denn die Lieferwagen sahen aus wie Ambulanzfahrzeuge und waren mit Sirenen bestückt. So wird nicht nur die Verbundenheit optimiert, Mundpropaganda ist quasi garantiert.

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