Herr Donath, welche Bedeutung misst man bei Ingram Micro den Themen Heimvernetzung und Heimautomatisierung bei?
Klaus Donath: Heimvernetzung und Heimautomatisierung sind in der ITK-Branche ein wichtiges Thema. Die vielfältigen Funktionen einer Smart-Home-Anlage eröffnen dem Kunden zu einem geringen Preis eine erhebliche Steigerung des Komforts. Licht, Heizung und Stromzufuhr können automatisch gesteuert werden, ebenso wie Temperaturregelung und das Verwalten der Sicherheitstechnik - die Bedienung ist dabei ganz bequem von überall per Smartphone möglich.
Das Gesamtvolumen von Heimvernetzungsprodukten ist im Vergleich zu klassischen IT-Produkten noch relativ gering, der Markt wächst jedoch im zweistelligen Bereich. Heimvernetzung und Heimautomatisierung bieten großes Potenzial, wir haben darauf bereits mit der Aufnahme wichtiger Hersteller reagiert. Vor allem im Bereich Physical Security sehen wir derzeit vielversprechende Entwicklungen: Durch die Verschmelzung mit Alarmanlagenfunktionen und integrierbaren Rauchmeldern bieten Heimvernetzungsanlagen ein attraktives und kostengünstiges Gesamtpaket, bei dem auch der Sicherheitsaspekt berücksichtigt wird. Dadurch wird die Sicherheitstechnik im Privatsektor einen Schub bekommen: Aktuell ist in nur etwa drei Prozent der Wohnungen oder Häusern eine Alarmanlage installiert, das wird sich durch kostengünstige SmartHome-Anlagen sicherlich ändern.
Wie wird sich Ihrer Meinung nach der Markt entwickeln?
Donath: Vor allem im Consumer-Bereich wird der Markt weiter wachsen. Die Geräte bieten jedoch auch im geschäftlichen Bereich viele potenzielle Einsatzmöglichkeiten, vor allem in kleinen und mittelständischen Unternehmen.
Welche Anwendungsszenarien liegen im Trend?
Donath: Die Steuerung der Heizung aus der Ferne bietet Berufstätigen die Möglichkeit, tagsüber Heizkosten zu sparen und dennoch abends in eine warme Wohnung zu kommen. Smart-Home-Nutzer, die geschäftlich viel unterwegs und deshalb mehrere Tage nicht zu Hause sind, können durch die Lichtsteuerung per Smartphone Anwesenheit simulieren und damit Einbrecher abschrecken. Auch für die Absicherung der Wohnung durch Fenster- oder Türkontakte und Bewegungsmelder gibt es eine steigende Nachfrage.
- Anwenderfreundliche Gebäudeautomation von HomeBrace
Die Firma HomeBrace aus Urbach hat eine sehr anwenderfreundliche Art der Gebäudesteuerung für Android und iOS entwickelt. - Eaton
Basis der auch für gehandicapte Personen geeigneten Lösung sind Aktoren und Sensoren von Eaton. - Eaton
Hier die Funktionsweise im Detail. - Die Crême – ein Niedrigenergiehaus in Dortmund
Laut Jung-Manager Turgut kamen die meisten Aufträge früher von Unternehmen oder wie bei diesem Niedrigenergiehaus bei Privatneubauten im Luxussegment. Das habe sich aber deutlich geändert, auch wenn solche Sahnestückchen sicherlich mehr Spaß machen einbringen dürften. - Lockende „Steuer-Inseln“
Fernbedienungen über Fernbedienungen, und alle meist reine Insellösungen. Zum starken Motiv für die Vernetzung wird die Rollo- und Lichtsteuerung (rechts im Bild). Appetit auf Smart Home machen auch netzwerkfähige Geräte wie TV- und AV-Receiver (links mit passender Smartphone-App). - Jung mit Connected Living
So sieht die Firma Jung die intelligente Heimvernetzung mit ihrem eigenen KNX-System. Im Zentrum ist das Haus, darum gruppieren sich die Themenwelten Licht, Haushalt, Pflege, Energiemanagement, Sicherheit, Verdunklung und Klimatik sowie Unterhaltung und Multimedia. - Smartphone an Steckdosenleiste
Über das „grüne“ Label EnerGenie vertreibt Gembird unter anderem die WLAN-IP-Steckdosenleiste EG-PMS2-WLAN mit vier von sechs über eine mitgelieferte Smartphone-App programmierbaren Steckplätzen. - Tobit nimmt etwas Gas weg
Tobit war lange Zeit eine der treibenden IT-Kräfte im Smart-Home-Geschehen und ist mit dem Informationsserver David sowie mit... - Tobit Bedienung
...ConceptHotel, ConceptHome... - Tobit Eingang
...und der Erlebnisgastronomie Bamboo... - Tobit Grün
...auch immer noch aktiv... - Tobit Rot
..., aber nicht mehr mit derselben Geschwindigkeit wie früher. - Miele@home wird drahtlos
Bisher hat Miele bei der Vernetzung der Haushaltsgeräte mit Miele@home-Kommunikationsmodulen auf eigene Powerline-Verbindungen gesetzt. - Miele Übersicht
Mit Blick auf die Qivicon-Plattform geht die Edelmarke aktuell aber zur ZigBee-Funkübertragung über. - Miele Infoservice
- ABB, Bosch, Cisco und LG vereint
Parallel zur Qivicon-Initiative haben sich ABB, Bosch, Cisco und LG darauf verständigt, einen gemeinsamen offenen Standard ins Leben zu rufen, um über ein Home Gateway alle wie auch immer angeschlossenen Geräte eine Sprache sprechen zu lassen. - Samsung bindet alles ein
Hier zeigt der koreanische Samsung, wie er neben Cloud-Services, Smartphones, Tablets - Samsung Waschmaschine
und Haushaltsgeräten praktisch aus einer Hand auch Wearables und Smart TVs ins Smart Home integrieren will. Kommandozentrale für die Waschmaschine kann dabei auch die kleine Smart Watch sein. - Ebbe im Kühlschrank
Höchste Eisenbahn einzukaufen, zeigt diese von Siemens auf der IFA 2013 demonstrierte Blick auf den traurigen Kühlschrankinhalt. Die kümmerliche Neige Bier weckt Gedanken an „Ein Mann sieht rot“. - Siemens Energiemanager
Kein Zukunftsszenario mehr: Den Energiestatus des Geschirrspülers mit dem Tablet abfragen. - Siemens Einkaufsliste
Auch die Einkaufsliste auf dem Smartphone gehört dazu... - Siemens Kochideen etc.
natürlich auf Basis von Kochvorschlägen... - Siemens Übersicht
...die ebenfalls ein Teil der mobilen Übersicht sind - auf dem Smartphone.... - Siemens Übersicht
...oder dem Tablet. - Siemens Übersicht
Die Sorge, dass der Herd angelassen wurde, ist ebenfalls Vergangenheit. Auch weiß man nun, wann zuhause die Wäsche fertig ist. - Smart heizen
Auch Heizungsbauer Buderus hat eine klare Vorstellung von seinem Beitrag zum Smart Home - RWE rechnet mit riesigem Marktwachstum
Der Energieriese RWE (hier mit Lösungen von Buderus) rechnet für die Heimautomatisierung bis 2025 mit einem Marktvolumen von 20 Milliarden Euro in Deutschland. - Solarstrom intelligenter nutzen
Wie sich Solarstrom künftig intelligenter nutzen lässt, zeigt diese schematische Grafik von Miele. Fehlt nur noch das Elektroauto als mobiler Stromspeicher. - RWE Steuersystem
Natürlich lässt sich auch hier alles per Tablet kontrollieren und steuern. - Liebherr: Einer für alle
Über ein als Zubehör erhältliches PLC-Modul und HomeDialog lassen sich bis zu sechs Kühlgeräte von Liebherr durch ein zentrales Mastergerät steuern. - digitalSTROM
Die Nachrüstlösungen von digitalSTROM können über bestehende Schalter, über das Internet oder das Smartphone genutzt werden. - AVM
Auch Fritzbox-Anbieter AVM hat seine Ideen und Produkte zum Smart Home. - AVM FritzPowerline
Dazu zählen die AVM FritzPowerline-Adapter - Belkin
Hier eine smarte Steckdose von Belkin. - Energenie
Energenie ist bekannt für seine programmierbaren IP-Steckdosenleisten.
Was muss ein Fachhändler mitbringen, um in diesem Segment erfolgreich zu sein?
Donath: Fachhändler können vor allem durch gute Beratung und Service punkten. Bei einer intuitiv bedienbaren grafischen Oberfläche ist der private Endkunde theoretisch in der Lage, sich selbst eine Smart-Home-Anlage zu installieren. Mit einem professionellen Installations- und Wartungsservice sowie umfassendem technischen Produktwissen können Fachhändler dem Endkunden jedoch einen Mehrwert bieten. Somit kann der Kunde sichergehen, dass er alle Funktionen in vollem Umfang nutzen kann. Gewerbliche Endkunden müssen von den Funktionen und Vorteilen überzeugt werden, daher ist eine Vorführung beim Endkunden mit Demo-Produkten und PoS-Marketingmaterial hilfreich.
Welche Hilfestellungen können Sie als Distributor dabei den Resellern bieten?
Donath: Unser technisch geschultes Sales-Team berät den Reseller bei technischen Rückfragen und bei der Produktauswahl. Durch unseren direkten Kontakt zu den Herstellern können wir auch komplexe Supportfälle schnell weitergeben. Unseren Fachhändlern stellen wir außerdem Produktbilder, Produktdatenblätter und Marketing-Material zur Verfügung.
Wo liegen noch die Hindernisse, insbesondere bei Home Automation?
Donath: Viele Hersteller haben ein geschlossenes System, das mit Drittherstellern nicht oder nur eingeschränkt kompatibel ist. Bei einem Austausch müsste man die komplette Anlage mit Komponenten auswechseln. Die komplexe Programmierung von Automatisierungsszenarien muss gut durchdacht sein und erfordert das entsprechende fachliche Know-how.