Der Microsoft-Prozess, Folge 453

11.05.1998

WASHINGTON: Die belastenden Zeugenaussagen gegen Microsoft reißen nicht ab. Diesmal erhob Apple schwere Vorwürfe. Zum einen habe Microsoft den Macintosh-Hersteller gezwungen, den Internet Explorer in seine Rechner einzubauen. Das Druckmittel sei laut Apple-Finanzchef Fred Anderson die Protierung der Office-Programme für das Betriebssystem Mac OS gewesen. Wäre Apples Wahl auf den Navigator von Netscape gefallen, habe Microsoft gedroht, das Office-Paket für Mac OS einzustellen. Kurz nach Apples Entscheidung für den Internet Explorer im August 1997 hat sich Microsoft übrigens mit 150 Millionen Dollar an Apple beteiligt und so das damals angeschlagene Unternehmen aus seiner finanziellen Misere gerettet. Die Investition Microsofts hatte nach Aussage von Apple allerdings nichts mit der Entscheidung für den Internet Explorer zu tun.Der zweite Vorwurf, den Apple erhebt, betrifft Quicktime, Apples erfolgreichen Movie-Player. Dieser war Microsoft anscheinend ein Dorn im Auge. Die Kombination Internet Explorer/Quicktime habe nie funktioniert, so Apples Chef-Entwickler Avadis Tevanian. Der Internet Explorer-Nutzer sei bei der Verwendung von Quicktime immer wieder mit Fehlermeldungen bombardiert worden, gespickt mit der Empfehlung, auf Active X von Microsoft umzusteigen.

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