Der Mittelstand hinkt im Intranet hinterher

24.04.1998

MÜNCHEN: Ende 1997 befragte die Meta Group 499 deutsche Unternehmen nach dem momentanen Stand und künftigen Plänen ihrer Intranet/Extranet-Strategie.Bereits dieses Jahr soll der Intranet-Markt in Deutschland einen Umfang von 9,6 Milliarden Mark erreichen. Intranets, auf Internet-Technik basierende firmeninterne Netzwerke, setzen schon heute 62 Prozent der Versicherungen und Banken ein. Auch 52 Prozent der Dienstleister bedienen sich dieser Technologie. Extranets, firmeneigene IP-Netzwerke, die auch externen Geschäftspartnern offenstehen, sind bei weitem nicht so verbreitet wie Intranets.

E-Mail weiter Nummer eins bei Usern

Erst 16 Prozent der befragten Großunternehmen besitzen heute ein funktionierendes Extranet, weitere 22 Prozent wollen eins im Laufe der nächsten zwei Jahre installieren. Noch skeptischer steht dem ganzen der Mittelstand gegenüber. Nur sechs Prozent der befragten Firmen mit weniger als 500 Mitarbeitern haben ein Extranet eingerichtet, weitere 14 Prozent planen ein solches in den kommenden zwei Jahren zu implementieren. Die mit einem Intranet verbundenen Vorteile werden firmenintern recht unterschiedlich eingeschätzt. Während die EDV-Abteilungen sich vor allem schnellere und effektivere Software-Entwicklung und Administration versprechen, erhoffen sich die einzelnen Fachabteilungen eine Optimierung von Geschäftsprozessen. Momentan ist noch die Informationsübermittlung via E-Mail die wichtigste Anwendung im Intranet.

Bis zum Jahr 2000 soll sie jedoch vom IP-basierten Datenbankzugriff abgelöst werden. Laut Meta Group wird ein solcher Datenbankzugang zu der Intranet-Applikation mit dem höchsten Return on Investment (ROI) avancieren. Große Zukunft steht nach wie vor der plattformunabhängigen Internet-Programmiersprache Java bevor. Professionelle Java-Programme wollen 56 der befragten Großunternehmen und 53 Prozent der Mittelständler einsetzen. Mögliche Anwendungsbereiche: Datenbankzugriffe im Intra- und Extranet, geschäftliche Transaktionen, Einbindung von Großrechnern. (rw)

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