Der Mittelstand will Mittelstandsprodukte

06.11.2003
Oracle und IBM drängen mit neuen Lizenzmodellen ihrer Datenbanken "10g" beziehungsweise "DB2" in den Mittelstand. Bei dieser Klientel hatte bislang Microsoft die besseren Karten.

Oracle und IBM halten im Mittelstandsgeschäft mit Datenbanken trotz neuer Angebote schlechte Karten in den Händen. Ihre Offerten für dieses Marktsegment "Standard-Editon One" beziehungsweise "DB2-Express" sind lediglich neue Lizenzmodelle ihrer bestehenden Datenbankserver "10g" und "DB2". Weder die Ellison-Company noch Big Blue haben ihre Software technologisch an die Bedürfnisse des Mittelstandes angepasst. Doch diese Klientel verlangt nicht nur für sie bezahlbare Preise von der Datenbank ihrer Wahl, sondern vor allem Ease of Use.

Das heißt, der Aufwand, die Datenbank zu implementieren, sie an die individuellen Bedürfnisse des Kunden anzupassen, sie zu bedienen und sie zu verwalten, muss gering und einfach zu bewerkstelligen sein. Das Blatt von Gegenspieler Microsoft ist deshalb für den Wettbewerb in diesem Marktsegment noch immer besser bestückt. Der SQL-Server lässt sich zwar auch nicht Out-of-the-Box einsetzen, doch für Schulung und Administration müssen Anwender weniger Geld und Zeit aufwenden. Zudem treffen Mittelständler ihre Investitionsentscheidung anwendungs- und nicht datenbankorientiert. Die Software vieler Hersteller mit einer großen installierten Basis im Mittelstand basiert aber auf dem SQL-Server und nicht auf DB2 oder 10g. Auch die Preise der Gates-Company sind gegenüber denen der Konkurrenten noch immer wettbewerbsfähig - vor allem das Serverbundle SBS. Auf das Solo von Oracle mit einem Prozessor und von IBM mit zweien kann die Gates-Company somit locker ein Contra geben - trotz eines schlechteren Beiblatts bei Sicherheit und Performance.

Eberhard Heins

eheins@computerpartner.de

Zur Startseite