Der Monster-Kühler

13.11.2006
Titan, Hersteller von CPU-Kühlern, macht sich bei seinen High-End-Modellen den so genannten "Peltier-Effekt" zunutze, um eine möglichst hohe Kühlleistung zu erzielen.

Von Boris Böhles

Die beiden Prozessorkühler "Amanda TEC TTC-NK02TZ" (für AMD-Sockel 754/939/940) und "Amanda TEC TTC-NK04TZ" (für Intel-Sockel 775) von Titan sind etwas Besonderes. Sie besitzen ein so genanntes Peltier-Element für eine aktive Kühlung. Ein "Peltier-Element" besteht aus einem speziellen Halbleitermaterial. Schickt man einen Strom durch das Element wird eine Seite heiß und die andere Seite kühl, es können sogar Minusgrade entstehen. Peltier-Elemente werden zum Beispiel in kleinen Kühlboxen für das Auto verwendet.

Nachteil eines Peltier-Elements ist, dass es zu gut kühlt, es kann sich Kondenswasser an der kalten Seite bilden. Kondenswasser im PC ist äußerst unerwünscht. Daher wird bei der Titan-Lösung die Stromstärke über eine mitgelieferte PCI-Karte geregelt. Ein Temperatursensor am Peltier-Element informiert die Steckkarte über die aktuelle Temperatur. Ist sie niedrig, fließt auch entsprechend weniger Strom. Um die große Hitze ausreichend abzuleiten, verbaut Titan eine Kombination aus Heatpipes und großen Aluminiumkühlern.

Durchdachte Konstruktion

Der Aufbau des am Prozessor befindlichen Kühlblocks ist bei den beiden Kühlern zweistufig realisiert. Zunächst liegt wie üblich ein Kupferblock direkt auf der CPU auf, aus dem zwei Heatpipes nach oben in einen von zwei Lamellenkühler aus Aluminium führen. Auf diesem Kühlblock wiederum liegt das 40 x 40 Millimeter große Peltier-Element, aus dem zwei weitere Heatpipes die Wärme in den zweiten Aluminium-Lamellenkühler leiten. Seitlich der beiden Alu-Kühlkörper verbaut Titan zwei 92-Millimeter-Lüfter, die mit je 1.500 Umdrehungen pro Minute drehen und dabei einen Geräuschpegel von unter 20 Dezibel erzeugen sollen - angenehm leise.

Die Konstruktion hört sich sehr wuchtig an, und das ist sie auch: Der gesamte CPU-Kühler misst 14 x 9,5x17 Zentimeter (L x B x H) und wiegt knapp über ein Kilogramm. Das ist äußerst schwer, und der Kühler sollte deshalb auch mit den beigelegten Schnüren am PC-Gehäuse befestigt werden, um eine Beschädigung des CPU-Sockels auf dem Mainboard zu verhindern. Zu bedenken ist auch, dass man den Kühler durch seine ernormen Ausmaße nicht auf jedes Mainboard setzen und nicht in jedes Gehäuse einbauen kann.

Ein weiterer Wermutstropfen ist der hohe Strombedarf von Peltier-Elementen. Bei voller CPU-Auslastung verbraucht der Kühler 50 Watt, bei halber CPU-Last noch 28 Watt.

Beide Versionen des Amanda-Kühlers kosten je 79 Euro (UVP).

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