Der NC: Billig und unkompliziert ins Informationszeitalter eintreten

07.11.1997
MÜNCHEN: Das Zeitalter des Network Computing ist gekennzeichnet durch Thin und Fat Clients, ständig wachsende Besucherzahlen im World Wide Web und die dort vorzufindende, unüberschaubare Angebotsvielfalt. Nach und nach jedoch, so beobachtet Peter Wahl*, tauchen neben der reinen Informationspräsentation im Web die ersten Anwendungen auf, mit denen wirklich gearbeitet werden kann.Der heute schon sichtbare Trend zur "Vernetzung" mit Pagern, Funktelefonen und Laptops ist nicht mehr aufzuhalten. Im Gegenteil: Immer mehr Menschen, auch technisch weniger Interessierte, lassen sich von der simplen Bedienung der Geräte beeindrucken und werden so Mitglied der "Networked Society". Damit bestätigt sich die Aussage vieler Analysten, die meinen, daß die "vernetzte Gesellschaft" nur möglich wird, wenn die Komplexität der Anwendung soweit wie möglich vom Client-Gerät weg auf einen zentralen Punkt verlagert wird. Damit kann der Thin Client so einfach und so billig wie möglich angeboten werden.

MÜNCHEN: Das Zeitalter des Network Computing ist gekennzeichnet durch Thin und Fat Clients, ständig wachsende Besucherzahlen im World Wide Web und die dort vorzufindende, unüberschaubare Angebotsvielfalt. Nach und nach jedoch, so beobachtet Peter Wahl*, tauchen neben der reinen Informationspräsentation im Web die ersten Anwendungen auf, mit denen wirklich gearbeitet werden kann.Der heute schon sichtbare Trend zur "Vernetzung" mit Pagern, Funktelefonen und Laptops ist nicht mehr aufzuhalten. Im Gegenteil: Immer mehr Menschen, auch technisch weniger Interessierte, lassen sich von der simplen Bedienung der Geräte beeindrucken und werden so Mitglied der "Networked Society". Damit bestätigt sich die Aussage vieler Analysten, die meinen, daß die "vernetzte Gesellschaft" nur möglich wird, wenn die Komplexität der Anwendung soweit wie möglich vom Client-Gerät weg auf einen zentralen Punkt verlagert wird. Damit kann der Thin Client so einfach und so billig wie möglich angeboten werden.

Diese Idee ist nicht neu: Seit Jahrzehnten sind die Systeme der Wasser- und Stromversorgung vieler Millionen Privathaushalte und Unternehmen einfach und sicher zu bedienen. Die zentrale Administration sorgt dafür, daß diese Dienste rund um die Uhr, Jahr für Jahr, jedem Bürger zur Verfügung stehen. Niemand wird in seinem Garten nach Öl bohren oder Uran fördern, um seine Energieversorgung sicherzustellen. Aufwand, Kosten und Sicherheitsrisiken wären einfach zu groß.

Die Übertragung dieses Modells auf die Informationstechnologie ist daher eine logische Weiterentwicklung. Zwar besitzt der PC wie wir ihn heute kennen viele Vorteile: So hat er Arbeitsplätze geschaffen, die Hardware-Industrie zu neuen Innovationen und immer schnelleren Prozessoren getrieben und Einzug in sehr viele Haushalte gehalten. Sehr viele? Weltweit besitzen nur etwa drei bis vier Prozent der Menschen einen PC, und nur Bruchteile davon verfügen über einen Internet-Zugang. Und genau hier liegt der Hund begraben. Denn der Grund, warum diese große Diskrepanz besteht, ist relativ einfach auszumachen: Für die meisten Privathaushalte ist ein PC zu teuer und zu kompliziert.

Die Kosten können erheblich reduziert werden

Aus diesem Ansporn heraus wollen einige Unternehmen mit dem Network Computer (NC) eine Alternative zum PC bieten. So auch Oracle, die zur Entwicklung ihres NC das Tochterunternehmen Network Computer Inc. (NCI) mit Sitz im kalifornischen Redwood Shores gegründet hat. Aufgabe von NCI ist es, Netzwerkbetreiber und Hardwarehersteller zusammenzubringen, um gemeinsam Lösungen für diesen Markt zu finden.

Doch nicht nur Privathaushalte sollen von den neuen Diensten profitieren, sondern auch Unternehmen. Angefangen vom Ersatz der alten "Green Screen"-Terminals durch einen NC mit Terminal-Emulation bis hin zum "Travelling Manager", der nicht mehr schwere Laptops durch endlose Flughafenhallen schleppen muß. Statt dessen soll die NC-Card in jedem Hotel, in jeder Bahnhofs- oder Flughafenhalle die Zugangsberechtigung zu Informationen, E-Mails und Anwendungen sein.

Die Kosten, die durch die Umstellung auf ein NC-Netzwerk im Unternehmen eingespart werden können, liegen nach konservativen Schätzungen bei knapp 40 Prozent. Durch die Fokussierung auf die lokale Ausführung der Programme wird der Netzwerkverkehr von der Umstellung nicht negativ betroffen. Nur wenn die Anwendung gestartet und das Ergebnis der Arbeit auf dem Server gesichert wird, findet eine Datenübertragung statt. Die zentrale Administration macht es dann möglich, daß die Anwender sich auf ihre eigentliche Arbeit konzentrieren können, anstatt sich Gedanken über die richtige Treiberkonfiguration machen zu müssen.

Ein weiterer Vorteil der NC-Card ist die Kombinationsfähigkeit mit anderen Funktionen. Bei dieser sogenannten "Multichip"-Karte ist also nicht nur der Chip für den NC, sondern auch ein Chip für die Zeiterfassung, den Zugang zum Gebäude oder gesicherten Bereichen innerhalb der Firma auf nur einer Plastikkarte untergebracht.

Diese offene, auf Standards basierende Struktur ist die Grundlage für das Network Computing: In der Network Computing Architecture werden die bisher Client/Server-basierten Anwendungsmodelle auf drei Lagen ("Layer") ausgedehnt: Der Client übernimmt nur noch die Darstellungsfunktion. Auf dem Anwendungsserver werden die Anwendungen, die bisher auf dem Fat Client liefen, ausgeführt und beziehen ihre Daten aus dem dritten Layer, der Datenbank.

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