Der PC und das Osmanische Reich

16.04.2004
In dieser Serie stellt ComputerPartner PC-Märkte im Ausland vor. Welche Hersteller herrschen vor, wie hoch ist der Privatkundenanteil und welche PCs sind in der Türkei beliebt. Von ComputerPartner-Redakteurin Ulrike Goressen

Die Türkei liegt in mehrfacher Hinsicht in einem Spannungsfeld. Das Land gehört zu zwei Kontinenten (es befindet sich in Südosteuropa und in Vorderasien), und die zentralistische Ausrichtung auf Basis der osmanischen Tradition einerseits und der angestrebte Eintritt in die westlich geprägte EU andererseits sorgen für weitere Schwierigkeiten. In den beiden vergangenen Jahren sorgte eine massive Wirtschaftskrise für weiteren Zündstoff.

Zumindest im Marktsegment IT zeigt sich jetzt aber eine deutliche Belebung. Vor allem die Business-Kunden, die 78,2 Prozent der Käuferschaft ausmachen, legten laut Gartner-Studie um 38,9 Prozent zu, der kleine Privatkundenanteil (21,8 Prozent) immerhin auch noch um 29,1 Prozent.

Dank einer Verdoppelung der Marktanteile war 2003 jeder fünfte verkaufte PC ein Notebook. Dieser Mobile-Boom kam vor allem den Top-Drei-Anbietern HP, Toshiba und IBM zugute, die zusammen mehr als 70 Prozent des Marktes abdecken. Dell und FSC verloren hingegen deutlich Marktanteile und liegen nun auf den Rängen vier und fünf. Trotz einer Steigerung von 158,3 Prozent konnte Vestel, 1984 gegründet und dreimaliger Export-Star der Türkei, mit einem Marktanteil von 3,5 Prozent nur auf Platz sechs landen.

Die starke Orientierung auf internationale Brands ist bei den Business-Kunden deutlicher ausgeprägt als bei den Privaten. Während die Local Player Escort, Casper Computer und Vestel den Consumer-Markt beherrschen, findet sich Escort bei den Business-Kunden erst auf dem fünften Rang in den Top Ten wieder.

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