Der schnelle Fernsehknecht

23.09.2004
Das Media Center "Sinus 154 media" von T-Com bringt Audio-, Bild- und Videodateien vom Rechner zum Fernseher. Es zeichnet sich gegenüber seinen Konkurrenten durch eineschnelle WLAN-Schnittstelle und einen günstigen Preis aus. Von ComputerPartner-Redakteur Dr. Thomas Hafen

Media Center, die Daten vom PC zum Fernseher übermitteln, sind schon seit geraumer Zeit zu haben. Nun bringt auch der Festnetzanbieter T-Com ein solches Gerät auf den Markt. Im Zusammenspiel mit den DSL-Anschlüssen und Wireless-Angeboten des Netzbetreibers sowie den Inhalten der Konzernschwester T-Online erhofft sich die Telekom-Tochter damit weiter Marktanteile im Breitband-Business zu gewinnen.

Alleskönner im Miniformat

Die Multimedia-Box "Sinus 154 media" ist mit Abmessungen von 16 x 15 x 3 Zentimetern äußert handlich. Sie lässt sich dank mitgeliefertem Stellfuß senkrecht positionieren, was den Platzbedarf auf ein Minimum reduziert. Um das Gerät betreiben zu können, muss der Nutzer die im Lieferumfang enthaltene "Media Server Software" installieren. Als Mindestanforderungen an den Rechner nennt der Hersteller dafür folgende Werte: Pentium-II-Prozessor mit 400 MHz, 128 MB RAM, mindestens 100 MB freien Speicherplatz auf der Festplatte sowie ein CD- oder DVD-Laufwerk. Solche alten PCs dürften fast überall noch herumstehen. Das einzige Problem dabei: Diese Rechner müssten mit Speicherbausteinen aufgerüstet werden. Und die dürften kaum noch zu bekommen sein. Um die Daten auf die Box übertragen zu können, muss der PC außerdem über einen freien Ethernet-Port oder eine WLAN-Karte (802.11b oder g) verfügen. Als Betriebssysteme gibt T-Com Windows 98 SE, Me, 2000 oder XP vor. Richtig Spaß dürfte die Box aber nur machen, wenn eine ordentliche Multimedia-Maschine mit Pentium-IV-Prozessor, leistungsfähiger Grafikkarte und schnellem WLAN-Modul (802.11g) bei 54 MBit/s Datenrate zum Einsatz kommen. Mit einem solchen System lassen sich nicht nur Bilder in den gängigen Formaten, sondern auch Videos flüssig übertragen. Die Box unterstützt dafür die Codecs MPEG-1, -2 und -4 sowie DivX 4/5.

Die Auflösung beträgt maximal 720 x 576 Pixel bei maximal 6 MBit/s Übertragungsrate (MPEG-2). Audiodateien (MP3/WAV) sowie Internet-Radio-Streams lassen sich auch über die Stereoanlage abspielen. Da die Media-Box aber nur über Ausgänge für ein Gerät verfügt (ein Video-Cinch- und jeweils ein Audio-Ausgang für die beiden Stereokanäle), ist Umstöpseln angesagt. Cinch-Kabel, mit denen sich das Gerät an die Stereoanlage anschließen lässt, sind außerdem nicht im sonst sehr umfangreichen Lieferumfang enthalten. Diese Kabel sind also extra zu besorgen.

Um auf die Dateien per Fernsehbildschirm und mitgelieferter Fernbedienung zugreifen zu können, muss der Nutzer in der Media-Server-Software die Ordner mit den entsprechenden Inhalten freigeben. Diese können - ein Netzwerk vorausgesetzt - auch auf verschiedenen Rechnern liegen. Das Media Center sammelt die verstreuten Multimedia-Daten und stellt sie in einer übersichtlichen Playlist dar.

Nur Abspielen möglich

Die Box fungiert als reines Abspielgerät. Aufnahmefunktionen für TV-Programme sind nicht vorhanden. Das Gerät lässt sich also nicht zusammen mit einem Rechner und einer TV-Karte als digitaler Videorekorder einsetzen. Auch auf Surround-Sound mit 5.1- oder 7.1Systemen muss der Anwender verzichten.

Die Sinus 154 media Box ist ab sofort erhältlich und kostet 200 Euro.

<b>Kurzgefasst</b>

Hersteller: T-Com

Produkt: Media Center Sinus 154 media

Produktgruppe: Unterhaltungselektronik

Verfügbarkeit: ab sofort

Preis: 200 Euro

+ schnelles WLAN integriert (802.11g)

+ sammelt Multimedia-Dateien von verschiedenen Rechnern

- keine Videorekorder-Funktionen

Meine Meinung: Das Gerät bietet einen preisgünstigen Einstieg in das MediaCenter-Segment. Ohne digitale Videorekorder-Funktionen bleibt es aber hinter den Möglichkeiten anderer - allerdings deutlich teurerer - Geräte zurück.

www.t-com.de

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