IT-Budgets

Der Sparzwang regiert

Martin Bayer ist Chefredakteur von COMPUTERWOCHE, CIO und CSO. Spezialgebiet Business-Software: Business Intelligence, Big Data, CRM, ECM und ERP.

Schlechte Aussichten für die IT-Budgets

Die Befürchtungen der von der COMPUTERWOCHE befragten IT-Verantwortlichen decken sich mit den Prognosen zahlreicher Analystenhäuser und Marktforschungsinstitute:

CIO Magazine (USA): In einer Umfrage Ende Oktober kündigten 40 Prozent der 243 interviewten CIOs an, im kommenden Jahr mit einem geringeren IT-Budget auskommen zu müssen. Im März lag diese Quote noch bei 17 Prozent, im Juli schon bei 26 Prozent. Weitere 34 Prozent der IT-Verantwortlichen gehen von einem gleich bleibenden IT-Budget aus. Auch dieser Anteil wuchs im Lauf des Jahres von 20 Prozent im März und 26 Prozent im Juli. Fast die Hälfte der CIOs hat bereits Projekte aufgeschoben, weitere 23 Prozent planen solche Maßnahmen. 64 Prozent der befragten Manager erklärten, sie hätten angesichts des schwierigen wirtschaftlichen Umfelds jede Suche nach weiterem IT-Personal auf Eis gelegt. Andere 23 Prozent der Firmen hätten bereits begonnen, ihre Personaldecke im IT-Bereich auszudünnen. Der Anteil der CIOs, die einen Notfallplan in der Schublade haben beziehungsweise die daran arbeiten, falls sich die Situation weiter verschärfen sollte, erhöhte sich von 68 Prozent im Juli auf 77 Prozent im Oktober.

Datamonitor: Mehr als die Hälfte der weltweit rund 8000 befragten IT-Entscheider rechnet für 2009 mit einem im Vergleich zum laufenden Jahr stagnierenden IT-Budget. Rund 13 Prozent gehen davon aus, dass ihr Unternehmen weniger für IT ausgeben wird als noch 2008. Die Analysten registrieren damit bereits im vierten Jahr in Folge Kürzungen der Budgets. Dies deute darauf hin, dass die Bedenken im IT-Bereich weiter reichten als nur die jüngsten Probleme wegen der Finanzkrise. IT-Anbieter sollten sich hüten zu glauben, der Abwärtstrend sei nur eine Momentaufnahme.

Forrester Research: In einer weltweiten Umfrage unter 950 IT-Entscheidern gaben 43 Prozent an, sie hätten ihr IT-Budget angesichts der angespannten konjunkturellen Lage bereits gekürzt. Weitere 24 Prozent der befragten Manager äußerten, vorsichtig mit IT-Ausgaben umzugehen. Die Reaktionen auf die Finanzkrise fielen jedoch je nach Region und Branche sehr unterschiedlich aus, erläutert John McCarthy, Vice President von Forrester Research. Während in den USA 49 Prozent der Firmen planten, ihr IT-Budget zu kürzen, seien es in Europa nur 31 Prozent. Von der Krise profitieren könnten Forrester zufolge die Serviceanbieter. 45 Prozent der befragten IT-Verantwortlichen erklärten, sie würden in Zukunft mehr Anwendungen auslagern. Allerdings würden die Firmen die damit verbundenen Kosten genauer prüfen, die Konditionen härter verhandeln und ihren Servicebedarf auf verschiedene Anbieter verteilen, um Abhängigkeiten zu vermeiden.

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