Der spielerische Umgang mit dem Business

28.08.2003

Auch wenn bereits nach dem ersten Messetag manches Geschäftsführer-Stimmband ob des Lärmpegels nur noch SOS krächzen konnte (gute Besserung, Herr Stettmeier!), zauberte die bunte, grelle und laute Games Convention Glanzlichter in die Augen aller Beteiligten. Heerscharen pubertierender Gamer konnten nach Lust und Laune die neues- ten Spiele ausprobieren und in Gedanken ihren Weihnachtswunschzettel aktualisieren. Hard- und Softwarehersteller konnten ihre Produkte von den besten Profis - eben jenen Kids - in einer Art Crash-Test auf ihre Markttauglichkeit überprüfen lassen. Und die zahlreich angereisten Händler konnten vor dem Unterschreiben der Orders bei einem kleinen Rundgang durch die Ausstellungshallen checken, welche Produkte den Geschmack der Kunden tatsächlich treffen und das Jahresendgeschäft wieder zu einer Zeit der Freude machen.

Nur vier Tage dauerte das Spektakel - und rund 90 Prozent des Weihnachtsgeschäftes war unter Dach und Fach. Fürs nächste Jahr haben schon 93 Prozent der Aussteller ihre Teilnahme an der GC 2004 zugesagt. Selbst bis dato skeptische GC-Verweigerer wie beispielsweise Logitech kapitulierten vor diesem Erfolg und sehen die Teilnahme an der nächsten Spielemesse als ein Muss an. Da fragt man sich doch, was die Leipziger so anders (besser) machen als andere Messestandorte, denen Aussteller und Besucher in Scharen davonlaufen.

Es ist nicht nur das Thema an sich, auch wenn der Markt für Computer- und Konsolenspiele derzeit einer der ganz wenigen im IT-Umfeld mit Zuwachsraten ist (plus 8,5 Prozent). Es ist vor allem die Art und Weise, wie Fachbesucher und Endkunden harmonisch unter einen Hut gebracht werden. Im Business-Center konnten sich Verkäufer und Einkäufer in mehr oder minder kleinen Separees auf ihre Geschäfte konzentrieren. Und die großzügige Fachhandels-Lounge lud ein zum Erfahrungstausch oder einfach nur entspannten Plausch. Der gesamte Bereich war ausschließlich für Fachpublikum zugänglich. Aber nur wenige Gehminuten durch luftige, lichtdurchflutete Gänge entfernt tobte das reale Endkundenleben und ließ einen Blick auf die wahren Kundenbedürfnisse zu. Mehr noch: Viele Schlips- und Anzugträger ließen das Kind im Manne von der Leine und versuchten sich an den zahlreichen Daddelstationen selbst als Piloten, Rennfahrer oder Krieger.

Und das ist genau der (Erfolgs-)Punkt: Business muss Spaß machen, erst recht das Business mit dem Spaß. Denn was kann noch schöner sein, als Profit machen? Profit machen mit einem Lächeln!

Ulrike Goressen

ugoressen@computerpartner.de

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